Dienstag, 26. Juni 2012

Campusanekdoten und -Gedichte


Einstellung
Professor L. beschloss eines Tages, die Forschung einzustellen.
Ob ich mir nun, dachte er sich, Gedanken mache, ob Schiller noch eine Tragödie in der Schublade hatte (bei seinen faulen Äpfeln) oder auch nicht und selbige Gedanken zu Papier bringe, das interessiert keine Sau. 
Bis heute ist niemandem aufgefallen, dass Professor L. nicht mehr forscht...

Sonntag, 24. Juni 2012

Erkenntnisse in zwei Zeilen


Nicht alle, die bei Wagner weinen,
haben auch Schmerzen in den Beinen.

Nicht jeder, der gern Nietzsche liest,
bei Wagner sich mit Rum begießt.

Nicht jeder, der ein Hütchen trägt,
hat schon bei Tristan Holz gesägt.

Nicht alle, denen was gelungen,
lieben auch die Nibelungen.

Nicht jeder, der mit den Walküren schreit,
ist auch zu Weiterem bereit.

Nicht alle, die den Wagner kennen,
woll’n sich auch zu ihm bekennen.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Erkenntnisse in zwei Zeilen


Nicht jeder fromme Wagnerianer
war in der Jugend Eisenbahner.

Nicht jeder, der den Tristan sang,
erfreute alle mit seinem Gesang.

Nicht jedem, der nach Bayreuth fährt,
diese Reise Glück beschert.

Nicht alle, die bei Wagner weinen,
sind auch mit sich wirklich im Reinen.

Nicht jeder, der wie Siegfried fühlt,
hat gerne das Geschirr gespült.

Nicht jeder, der sie Welt versteht,
bei Wagner in die Kniee geht.

Nicht jeder, der an Durchfall litt,
macht auch den Wagnerrummel mit.

Nicht jeder, der sich Wagner nennt,
kommt nach Bayreuth gerennt.

Nicht alle, die im Dunkeln scherzen,
tragen Wagner stets im Herzen.

Nicht alle, die im Bett noch lesen,
sind schon mal in Bayreuth gewesen.

Sonntag, 17. Juni 2012

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge


Stören dich die vielen Leute,
stört dich diese blöde Meute,
denke dir: „Ich bin wie sie:
ein unsensibles, dummes Vieh!“
Werde anders, werde gut!
Das macht auch den Andern Mut.

Freitag, 15. Juni 2012

Kulinärrisches Wagner-ABC 3


Siegfried schlürft gern Drachenblut,
noch größer wird dabei sein Mut.

Tristan geht gern ins Café,
isst Kuchen dort mit Eierschnee.

Unendlich wird die Melodie,
mit altem, weichen Tortenbrie.

Frau Venus isst gern Sojatriebe,
das weckt in ihr die heiße Liebe.

Wotan speist gern Rabenleber,
er wird dann wie ein wilder Eber.

Bei den Klängen von einem Xylophon
aß Wagner Käse aus Montafon.

Noch mehr Zukunft hat Musik
mit einem Rollmops in Aspik.



Copyright: Edition Schultz & Stellmacher, Bayreuth.



Mittwoch, 13. Juni 2012

Kulinärrisches Wagner-ABC 2


Isolde gern beim Weine sitzt
und lächelt dabei ganz verschmitzt.

Der junge Hirt liebt Hammelhoden,
zum Essen trägt er meistens Loden.

Klingsor isst gern Lammparfait,
trinkt dazu einen Beaujolais.

Lohengrin ist ganz versessen,
mal einen Schwanenhals zu essen.

Herr Marke mag den Magenbitter,
trinkt gern davon mal einen Liter.

 Die Nibelungen lassen’s krachen
mit Rum und Cola und andren Sachen.

Ortrud trinkt gern Lebertran,
gelegentlich auch Enzian.

Parsifal, der pichelt gerne,
dabei sieht er die schönsten Sterne.

Quark kommt bei Wagner gar nicht vor,
ich glaub’, er hatte Angst davor.

Rienzi liebt den Sauerbraten,
doch nur, wenn er sehr gut geraten.

Montag, 11. Juni 2012

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge


Wenn dich die Leere ganz erfüllt,
wenn sich dein Hirn verbeult, zerknüllt,
dann rufe laut: Aus, vorbei!
Von jetzt an fühle ich mich frei,
will alles gut und besser machen
und will den ganzen Tag nur lachen.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge


Siehst du schwarze
Zeichen wandern:
Beachte sie nicht!
Wähle die andern
Wege ins Licht,
sonst überlebst du nicht.