Freitag, 30. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Nimm dich selber an die Hand,
führ dich ins gelobte Land.
Mach dir üppige Geschenke!
Hast du nix, dann denke
dir doch einfach etwas aus...
Früh genug ist alles aus.

Mittwoch, 28. September 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Seltsam...

An Bahnhöfen, besonders an Flughäfen kann man viele seltsame... Menschen beobachten: ein Japaner mit tief sitzender Lesebrille an der Kaffeebar; ein Ehepaar, das voller Konzentration Sudoka-Rätsel löst; ein Liebespaar, das sich die ganze Zeit über schweigend in die Augen blickt; eine nicht mehr ganz junge Frau, auf deren T-Shirt zu lesen ist „Now or never“.

Einsamkeit macht seltsam...

Alkohol macht seltsam...

Wer weiß, dass er gut ist, und zugleich feststellen muss, dass kein anderer dies so sieht, wer also wenig oder gar keine Anerkennung bekommt, wird seltsam..., leidet an Verfolgungswahn und anderen Phobien.

Skurrilität kann aus dem Negativen entstehen. Aus Sozialangst zum Beispiel. Wer Angst davor hat, unter Menschen zu gehen, wird seltsam... Wer aber sagt: Ich will mit diesen Arschlöchern nichts zu tun haben! Ich verhalte mich auffällig, um mich von ihnen zu unterscheiden. Der hat einen positiven Ausgangspunkt für seine Skurrilität. Und außerdem noch einen Bezug zur Gesellschaft, denn er will ja als seltsamer... Kauz wahrgenommen werden.

Ein Mensch, der niemals angekommen ist, wird mit der Zeit seltsam...

Seltsame... Menschen sind verdächtig. Man mag sie nicht. Wenn sie allzu sehr auffallen, wird versucht, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Wenn sie sich als Künstler, Clown usw. tarnen, haben sie größere Chancen, nicht behelligt zu werden. Wenn aber der Erfolg ausbleibt, werden auch sie ruhig gestellt.

Die Zahl der Psychologen und Psychiater wird immer größer, ebenso die diesbezüglichen Kliniken. Es gibt halt immer mehr Menschen, die als seltsam... betrachtet werden und die man so nicht gebrauchen kann.

Jeder Mensch entwickelt im Lauf seines Lebens Eigenheiten, die von den Anderen als seltsam... erachtet werden. Wenn einer dem Andern schaden will, muss er nur diese Eigenheiten als Vorstufen des Wahnsinns bezeichnen.

Samstag, 24. September 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Wer gezwungen ist auf dem Flohmarkt (oder als Trödler) seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wird nach und nach höchst seltsam...

Man muss ein System entwickeln, um den Alltag zu meistern. Wer das nicht auf die Reihe bringt, wird seltsam... mit der Zeit.

„Seltsam im Nebel zu wandern...“ Wer allzu oft allein im Nebel wandert, macht sich verdächtig.

Leider gibt es auch den bösartigen Kauz, den Menschenhasser. Unsere Gesellschaft, in der Kränkungen zum Alltag gehören, ist ein guter Nährboden dafür.
Noch seltsamer... wirken jene Menschen, die ihre merkwürdig absonderliche Art mit Würde oder gar Stolz zur Schau tragen.

Ein seltsames... Gebaren ist auch ein guter Schutz vor allzu viel Belästigung durch andere Menschen, die einen nur zur Arbeit oder zu sonstigen sinnvollen Beschäftigungen anhalten wollen.

Menschen, die von Kindheit an daran gewohnt sind, ihr Leben selbst zu bestimmen, werden selten seltsam... Gefährdet sind die anderen, die sich leiten lassen. Für sie ist ein absonderliches Verhalten oft die einzige Form von Freiheit.

Ein seltsamer... Kauz – eigentlich ein schönes Bild, durchaus positiv. Denn der Kauz gehört zur Familie der Eulen und die Eule ist der Vogel der Weisheit. Doch der Weise ist für die meisten Menschen eben ein seltsamer... Kauz.

Es ist durchaus möglich, dass bereits ein Kind beschließt, anders zu sein, seltsam..., sonderbar. Zum Beispiel wenn es weder bei den Eltern noch in der Schule Anerkennung, nicht mal Beachtung findet. Aber auch, wenn es feststellt, dass es gerade durch absonderliches Verhalten beachtet wird.

Wer den seltsamen Kauz spielt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, läuft Gefahr, wirklich wunderlich zu werden.

Wenn die sozialen Kontakte fehlen, darf man sich nicht wundern, wenn einer seltsam... wird (et vice versa).

Wir sollten uns davor hüten, über die Absonderlichkeiten unserer Mitmenschen zu spotten, denn wir sind selber seltsam... genug.
Die Alten erscheinen den Jungen seltsam und umgekehrt.

An apple a day keeps the doctor away – und man wird zum wunderlichen Naturapostel.

Donnerstag, 22. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Stellst du fest: Ich bin ein Tor!
Nimm ein Lexikon hervor,
setze dich gelassen drauf
und schon steigt das Wissen rauf,
füllt dich ganz bis in den Kopf,
ja bis in der Haare Schopf...
Und schon weißt du ganz genau,
ob du Mann bist oder Frau.

Mittwoch, 21. September 2011

ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Goethe brauchst du nicht zum Glück,
Goethe führt doch auch zurück,
Goethe ist doch längst passé,
ist von gestern: alter Schnee.

Goethe ist doch ziemlich out,
darum singen wir ganz laut:

Lebe glücklich, lebe froh,
wie der Mops im Paletot!
Lebe glücklich, werde alt,
bis die Welt in Stücke knallt.

Und dann enden alle Nöte
und es kommt die Zeit für Goethe.

Montag, 19. September 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Seltsam...
... absonderlich, auffällig, grotesk, kauzig, kurios, merkwürdig, skurril, sonderbar, verschroben, weltfremd, wunderlich...
werden nicht selten hoch gebildete Menschen, die nur noch wenige oder gar keine Ansprechpartner haben. (Ein bisschen) Arroganz ist auch dabei. Zum Beispiel Professor G., den ich kürzlich wie ein Traumwandler durch die Straßen schreiten sah. Ansonsten gibt es dies unter Professoren doch nicht so häufig, wie man vielleicht annehmen könnte. Denn es gibt kaum noch hoch gebildete Professoren, die meisten sind Fachidioten.

Seltsam... wird, wer dem Leben keinen Sinn mehr abgewinnen kann.

Ein Mensch, der dir seltsam... erscheint, ist es womöglich gar nicht – und du bist selbst der wunderliche Kauz.

Seltsam... wird, wer im Leben das nicht erreicht hat, was er sich vorgenommen hatte. Eine Zeitlang glaubt er noch, sein Ziel doch noch zu erreichen. Doch dann muss er einsehen, dass er keine Chance mehr hat. Er resigniert, verzweifelt... Oder aber er wird wunderlich..., was vielleicht das Beste für ihn ist.

Skurrilität ist eine Form von Poesie.

Kränkungen sind oft die Ursache dafür, dass einer seltsam... wird.

Wem wunderliche Menschen sympathisch sind, ist selbst ein wunderlicher Kauz.

Wenn man nach langer Zeit alte Freunde wieder trifft, muss man oft feststellen, dass sie etwas seltsam... geworden sind.
Professoren und andere Universitätsdozenten müssen der breiten Masse höchst seltsam... vorkommen. Vor allem, weil man zu wenig oder gar nichts von dem weiß, was diese Menschen eigentlich tun, und weil diese auch keinen Wert darauf legen, über ihr Tun allgemein verständlich zu informieren. Aber selbst wenn man sie besser kennt und ein wenig hinter die Kulissen schaut, bleibt dieser Eindruck bestehen: Es sind höchst seltsame... Gestalten, die von Eitelkeit und Machgelüsten getrieben werden, die, wenn sie überhaupt aufeinander zugehen, dies meist nicht als Freunde, oft sogar als erbitterte Feinde tun.

Sind wir nicht alle höchst seltsam sonderbar?!

Wer seltsam... wird, wird von den Anderen miss- und verachtet, denn er stört ihr vom Sinn erfülltes Leben.

Wem seltsame... Menschen sympathisch sind, ist in den meisten Fällen selbst ein wunderlicher Kauz.

Sonntag, 18. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn in rabenschwarzer Nacht
das Glück ’ne lange Pause macht,
ist dies kein Grund zu weinen.
Sondern ich würde meinen:
Hab Geduld und warte ab,
früh genug kommt noch das Grab.
Jetzt aber musst du lachen,
verrückte Sachen machen.
Und schon wird aus dunkler Nacht
ein schöner Tag, der Freude macht.

Donnerstag, 15. September 2011

ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Lass den Kopf nicht immer hängen!
Das bekommt ihm gar nicht gut.
Lass dich nicht vom Set verdrängen!
Sei beständig auf der Hut!
Trotze immer den Gefahren!
Lass die Ängste alle fahren!
Erlaubt ist nur der frohe Mut.

Mittwoch, 14. September 2011

Das Leben ist so nett 27

Hat das Leben einen Sinn?
Ist da etwas für mich drin?
Gibt es irgendwo ein Ziel?
Was bleibt übrig? Wenig? Viel?

Kommt am End das Himmelreich?
Oder nur ein schlammiger Teich?
Kommt die Hölle? Das Vergessen?
Gibt es da noch was zu essen?

Sinnlos sind doch diese Fragen!
Das Leben muss man einfach wagen,
ohne nach dem Sinn zu fragen.

Und geht’s dir einmal an den Kragen,
kommt das große Unbehagen...
Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Sonntag, 11. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Mach doch öfter mal Radau!
Lass sie raus, die alte Sau!
Blöke wie ein wildes Schaf!
Und dann bist du wieder brav...