Samstag, 22. Januar 2011

fast follkommene Fragmente

13.
Immer wieder
zieht es mich hinab
in den Schlund
Langsam erst
beginne ich mich
dagegen zu wehren


14.
Wenn sich das Unglück
in meinem Schädel einnistet
packe ich es und
schmeiße es in die
Jauchegrube
aus der aber dann
das ganze Land
beglückt wird


15.
Einmal war sie aufgestanden
Ich hatte das Geräusch
ihrer nackten Füße gehört
Wollte sie vielleicht
zu mir kommen?
Das war gar nicht
so unmöglich



16.
Der junge Held
sang ein Lied
in dem das Wort
ABRAZO vorkam
Doch ich wußte nicht
was er damit putzen wollte
17.
Umrahmt wird heute
die Sonne
von wilden Streifen
ferner Flieger
Ein gewaltiges Zeichen
ohne jeglichen Sinn


18.
Ganz hinten in der Schreibtischschublade
fand ich die alten Fotos
Menschen an die ich mich
kaum noch erinnerte


19.
Immer wieder mitten im Tag
abschlaffen versinken im Schlaf
Schnarchen und andere Töne
und völlig kaputt wieder aufwachen

Donnerstag, 13. Januar 2011

Fast follkommene Fragmente

7.
Die Nacht verging,
und ich schlief einen
unruhigen Schlaf
Am Morgen irrte ich
durchs Haus
denn eine böse Begierde
hatte von mir
Besitz ergriffen




8.
Ob es mir morgen
wieder gelingen wird
Sinn zu finden
in dieser übervollen
sinnlosen Welt?



9.
Und die Jahre
gingen ins Land
und wir lebten
glücklich dahin
wie im Märchen
Nur ganz versteckt
lauerte die
Unzufriedenheit




10.
Langsam steigt
die Sonne ins Tal
ohne zu wärmen
Gleichwohl
möchte man doch
die ganze Welt umarmen




11.
Es ist zwar da
doch es will
mir nicht einfallen
Es umgibt mich
doch ich komme nicht
an es heran
Ich muß es wohl
in Ruhe lassen




12.
Wer aber will
mir verraten
wie die Rätsel
zu lösen sind?

Dienstag, 11. Januar 2011

Fast follkommene Fragmente

1.
Nur ein Akkord
oder einige Akkorde
Töne Tönungen
reichen aus
um eine Botschaft
zu versenden

2.
Ja die Hasen
wenn wir alle
so wären wie sie
könnte die Welt
besser sein
doch leider sind wir
Raubtiere


3.
Wenn der Reif
auf den Wiesen liegt
kommen die Elfen
zur Ruh
und die Menschen
sehnen sich nach dem
Winterschlaf


4.
Spiele dein Spiel
achte nicht
auf die Despoten
die überall zu
finden sind
Sie sind lächerlich


5.
Das Trüffelschwein
kennt den Weg
Folge ihm nur
und du wirst
finden was du nicht
gesucht hast


6.
Klirrend
sagt man
von der Kälte
Eher zieht sie sich wie
eisiger Samt
über das Land

Sonntag, 9. Januar 2011

Das Leben ist so nett 12

Das Leben gleicht sehr einer Fahrt
durch kalte Nebelschwaden,
an Wärme wird enorm gespart,
manch einer kommt zu Schaden.

Schwarz stehn die Bäum im Gelände,
wie Skelette, drohend, ein Tabu.
Und niemand reicht uns seine Hände,
wir fahren stets dem Tode zu.

Wohl bleibt der Wagen manchmal stehn,
doch weit und breit ist nichts zu sehn,
was Hilfe bieten kann.

Da hilft kein Rufen und kein Flehn,
kein Rasend-sich-im-Kreise-drehn...
und irgendwann kommen wir an.

Freitag, 7. Januar 2011

Das Leben ist so nett 11

Politiker? Die sind korrupt,
die Priester sind verdorben,
die Harmonien sind kaputt.
Der gute Mensch? Der ist schon längst gestorben.

Das Wetter spielt nur noch verrückt,
die Straßen sind marode,
die Hunde gucken ganz verzückt,
das Morden kommt in Mode.

Schimpft nicht, so ist nun mal das Leben:
Voller Schmutz und Schmiererei!
Wer könnte uns ein andres geben?
Kein Gott und keine Polizei.

Es nutzt nichts mehr, jetzt noch zu beten,
denn schon erschallen die Trompeten.

Samstag, 1. Januar 2011

Das Leben ist so nett 10

Im Leben gibt es viele Helfer:
Ärzte, Nonnen, Therapeuten...
Doch können sie dir auch nicht sagen,
was die Erscheinungen bedeuten.

Sie haben ihre klugen Muster,
nach denen sie die Welt erklären.
Doch dann wird’s auch schon ziemlich duster
und nutzlos ihre schönen Lehren.

Sie hören wohl die Glocken läuten,
die Ärzte, Nonnen, Therapeuten.
Doch dazu brauche ich sie nicht.

Ich bräuchte nur ein wenig Licht.
Die Glocken hör’ ich selber läuten,
doch was sie sagen, weiß ich nicht.