Montag, 22. Juli 2013

Sonntag, 21. Juli 2013

Ramsenthalers Übersetzungen


Ramsenthaler hat, gewissermaßen als Sprachübung, immer wieder Aphorismen und andere Texte aus dem Französischen übersetzt, z. B. Aphorismen von Jacques Deval aus seinem Vieux Carnet rouge (1935)
Jacques Deval (* 27. Juni 1895; † 19. Dezember 1972) war ein französischer Dramatiker und Regisseur.
Sein bekanntestes Stück ist Towarisch, 1933 uraufgeführt mit Elvire Popescu und 1937 verfilmt von Anatole Litvak mit Claudette Colbert und Charles Boyer. Dans sa candeur naive wurde als Wer anderen keine Liebe gönnt 1932 mit Buster Keaton verfilmt. In Deutschland bekannt auch mit dem Stück Mademoiselle, u.a. von Max Reinhardt 1932 inszeniert.
Cultive l’art de conserver tes amis.
Kultiviere die Kunst, dir deine Freunde zu bewahren.

Ne fais ni le tragédien ni la courtisane.
Spiel weder den Tragöden noch die Kurtisane.

De l’obstacle que tu rencontre fais-toi un sujet d’exercice.
Mach aus dem Hindernis, auf das du triffst, einen Übungsgegenstand.

Ne fais rien autrement que dans les règles d’art.
Mache alles nur nach den Regeln der Kunst.

Laisse la faute d’autrui où elle est.
Lass den Fehler der Andern da, wo er ist.

C’est chose royale de faire le bien, et d’entendre dire du mal de soi.
Das ist königlich: Gutes tun und schlecht über sich reden hören.

Transforme ton désir de devenir vertueux en volonté de l’être.
Verwandle deinen Wunsch, tugendhaft zu werden, in den Willen, es zu sein. 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge


Fühlst Du dich verfolgt, gehetzt:
Tauche ein ins Hier und Jetzt!
Vergiss, was kommt, was war gewesen!
Jetzt musst du auch nicht Goethe* lesen...
So bleibst du lange unverletzt.

* oder einen anderen Autor Ihrer Wahl

Montag, 15. Juli 2013

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge


Liebe Freunde: Hört auf zu dichten!
Spielt lieber Skat mit euren Nichten!
Oder auch Monopoly:
Das bringt euch mehr als Poesie.
Drum noch einmal: Hört auf zu dichten!

Sonntag, 14. Juli 2013

Aus Ramsenthalers Übersetzungen

Ramsenthaler hat, gewissermaßen als Sprachübung, immer wieder Aphorismen und andere Texte aus dem Französischen übersetzt, z. B. aus dem Gesetzesentwurf von Sylvain Maréchal, der den Frauen das Lesen verbieten sollte (vgl. Post vom 11. Juli 2013):


La Raison veut que les femmes n’aprennent point à lire aux astres: qu’elles comptent les oeufs de la basse-cour, et non les étoiles aux firmament.

Die Vernunft will, dass sich die Frauen nicht mit den Sternen beschäftigen: sie sollen die Eier im Hühnerhof zählen und nicht die Sterne am Firmament.


La Raison déclare qu’une mère de famille n’a pas besoin de savoir lire, pour bien élever ses filles.

Die Vernunft erklärt, dass eine Mutter nicht lesen können muss, um ihre Töchter gut zu erziehen.


La Raison ne conseille à personne de choisir pour épouse et compagne la fille d’une femme lettrée.

Die Vernunft rät allen Männern davon ab, als Frau und Lebensgefährtin die Tochter einer gebildeten Frau zu nehmen.


Donnerstag, 11. Juli 2013

Aus Ramsenthalers Übersetzungen

Ramsenthaler hat, gewissermaßen als Sprachübung, immer wieder Aphorismen und andere Texte aus dem Französischen übersetzt, z. B. aus dem Gesetzesentwurf von Sylvain Maréchal, der den Frauen das Lesen verbieten sollte:


Sylvain Maréchal (1750 – 1803), französischer Schriftsteller und Pamphletist. Militanter Politiker, Mitstreiter von Gracchus Babeuf, einem Vorläufer des Kommunismus. Sylvain Maréchal, der „Mann ohne Gott“, wollte den Menschen von jeglicher Sklaverei befreien, er war einer der glühendsten Vertreter des Atheismus während der französischen Revolution.

La Raison veut (dût-elle passer pour vandale) que les femmes (filles, mariées ou veuves) ne mettent jamais le nez dans un livre, jamais la main à plume.

Die Vernunft will (auch wenn man sie als Vandalin bezeichnen sollte), dass die Frauen (Mädchen, Ehefrauen oder Witwen) niemals ihre Nase in ein Buch stecken, niemals eine Feder in die Hand nehmen.


La Raison veut que chaque sexe soit à sa place et s’y tienne.
Les choses vont mal quand les deux sexes empiètent l’un sur l’autre.
La lune et le soleil ne luisent point ensemble.

Die Vernunft will, dass jedes Geschlecht auf seinem Platz stehe und dort bleibe.
Es läuft schlecht, wenn die beiden Geschlechter sich einander beeinträchtigen.
Mond und Sonne scheinen auch nicht gleichzeitig.


La Raison veut que les femmes sachent leur langue maternelle, seulement: C’est une vanité aux femmes  (a dit quelqu’un) de parler une langue étrangère.

Die Vernunft will, dass die Frauen nur ihre Muttersprache beherrschen. Es ist nur Eitelkeit (hat jemand gesagt), wenn Frauen eine Fremdsprache sprechen.

Sonntag, 7. Juli 2013

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Kannst du dir selber nicht vertrauen,
musst du dich nicht selbst verhauen!
Fasse Mut!
Das tut gut!
schon kannst du wieder auf dich bauen...

Freitag, 5. Juli 2013

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Kommt's mal zu einem Hitzestrudel,
trink im Schatten einen Sprudel!
Ist es besonders heiß,
trink ihn mit Eis!
Und mach vor allem keinen Trubel!

Dienstag, 2. Juli 2013

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge


Hast du Ärger ohnegleichen,
lass einfach die Zeit verstreichen:
Warte ab,
mach nicht schlapp!
Das wird dir nur zum Wohl gereichen...