Samstag, 28. Mai 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Spiele das Nichts
verschlinge das Sein
werde vermessen
und unsagbar klein

Rufe die Botschaft
in dunkler Nacht
so wie’s die Helden
auch früher gemacht

Werde zu Wotan
beherrsche Walhall
herrsche mit Tücke
dann kommt der Knall

Küsse den Schädel
und das Gebein
Dann wirst du immer
und ewiglich sein

Freitag, 27. Mai 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Lass dem Herzen Raum genug!
Hüte dich vor dem Betrug!
Geh gelassen deinen Weg!
Zög're nicht! Sonst bist du weg!

Sonntag, 22. Mai 2011

Zur Lage

Man sollte leicht durchs Leben gleiten,
leicht und gelassen, wie ein Funke.
Genau! Wer wollte das bestreiten?
Wer's tut, ist eine böse Unke.

Ich bin die Unke! Hört mir zu:
Hier gibt es keine Leichtigkeit!
Vielleicht am Ende in seliger Ruh...
Heut herrscht die Niederträchtigkeit.

Bös sind die Lehrer, Professoren!
Bös sind die Priester, Moderatoren!
Und beese sind die Therapeiten!

Und böse sind die Kritiker!
Und böse die Politiker!
Wer kann da leicht durchs Leben gleiten?

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Ein nützlicher Mensch zu sein, ist mir immer als etwas höchst Hässliches vorgekommen.

Ein großer Mensch und ein Heiliger für sich alleine, das ist die einzige wichtige Sache.

Jeder Mensch, der nicht die Bedingungen seines Lebens akzeptiert, verliert seine Seele.

Einen Schwindler nennen wir den Spieler, der ein Mittel gefunden hat, immer zu gewinnen. Wie sollen wir einen Menschen nennen, der mit nur etwas Kleingeld Glück und Genie kaufen will?

Was den Schriftsteller anbelangt, so liegt ihr Preis in der Wertschätzung ihrer Kollegen und in der Kasse der Buchhändler.

Freitag, 20. Mai 2011

kleines Zitat

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte,
käm' ich in Verlegenheit:
Was ich mir denn wünschen sollte,
eine gute oder eine schlimme Zeit.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte,
wünscht' ich mir etwas Glücklichsein.
Denn wenn ich gar zu glücklich wäre,
hätte ich Sehnsucht nach dem Traurigsein.

Friedrich Holländer

Mittwoch, 18. Mai 2011

Ramsenthaler fragt sich

ob man die Geisteswissenschaften nicht insgesamt abschaffen sollte. Mehr als 90% der Bevölkerung wissen sowieso nichts von ihrer Existenz und ihr Beitrag zum Gemeinwohl kann vernachlässigt werden. Gut, man wird zunächst viele arbeitslose Professoren und Dozenten haben, doch man könnte sie als Hilfspfleger in Altersheimen und anderen Anstalten einsetzen.

Sonntag, 15. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Jedes gut gebildete Gehirn trägt in sich zwei Unendlichkeiten, den Himmel und die Hölle; und in jedem Bild einer dieser Unendlichkeiten erkennt es sofort eine seiner Hälften.

Und was ist nicht alles ein Gebet? – Scheißen ist ein Gebet, sagen die Demokraten, wenn sie scheißen.

Ich bin ein wahrer Wüstling. Ich liebe die Orgie und ich würze sie mit Ironie.

Was er Geist erschaffen hat, hat mehr Leben als die Materie.

Misstrauen wir dem Volk, dem gesunden Menschenverstand, dem Herzen, der Inspiration und dem Augenschein.

Dienstag, 10. Mai 2011

Die Fragen des Herrn Ramsenthaler

Was würde geschehen, wenn man alle Politiker in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Geisteswissenschaftler in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Schauspieler in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Pfarrer in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Ärzte und Therapeuten in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Journalisten in einen großen Käfig stecken würde?


Natürlich sind auch die weiblichen Vertreter dieser Spezies gemeint!

Weitere Fragen dürfen Sie selber stellen!

Sonntag, 8. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht existieren muss.

Der Stoizismus ist eine Religion, die nur ein Sakrament hat: den Selbstmord.

Das Böse geschieht ohne Anstrengung, gewissermaßen natürlich, schicksalhaft;
das Gute ist immer das Ergebnis einer Kunst.

Wer die Genüsse ehrbarer Handlungen von sich weist, kann nur die schrecklichen Genüsse des Lasters erleben.

Das Lachen ist satanisch, es ist also zutiefst menschlich.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Es gibt so viele Schönheiten, wie es Formen gibt, das Glück zu suchen.

Unglücklich ist vielleicht der Mensch, aber glücklich der Künstler, den die Sehnsucht zerreißt.

Wenn die Religion von der Welt verschwinden würde, man würde sie im Herzen eines Atheisten wieder finden.

Da die Kirche die Liebe nicht unterdrücken konnte, wollte sie sie wenigstens desinfizieren, und darum hat sie die Ehe erschaffen.

Wenn ihr hört, dass der Fortschritt der Aufklärung gelobt wird, vergesst niemals, dass die schönste aller Listen des Teufels darin besteht, euch davon zu überzeugen, er existiere nicht.

Dienstag, 3. Mai 2011

So oder so

Wie es ist

Alles ist bedeutungslos
ohne Sinn und Summ
Wer noch etwas andres sagt
ist entsetzlich dumm



Wie es sein sollte

Morgens bricht der Sinn herein
mittags kommt das Glück
abends kriegst du obendrein
Anerkennung Stück für Stück

Montag, 2. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Der Künstler von heute ist schon seit vielen Jahren, und obwohl er keinerlei Meriten vorzuweisen hat, ein einfaches verwöhntes Kind.


Was ist Kunst? Prostitution.


Inspiration kommt immer, wenn der Mensch es will, aber sie verschwindet immer, wenn er es will.


Alles was schön und edel ist, ist das Ergebnis von Vernunft und Berechnung.

Sonntag, 1. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Beim Essen wie bei der Liebe hat uns die Natur selten genügend Geschmack verliehen um zu erkennen, was uns nicht bekommt.

Der Liebesakt hat eine große Ähnlichkeit zur Folter oder zu einer chirurgischen Operation.

Der Hass ist eine wertvolle Flüssigkeit, ein viel teureres Gift als das der Borgias, denn es ist aus unserem Blut, unseren schmutzigen Gedanken, unserem Schlaf und aus zwei Dritteln unserer Liebe gemacht! Man muss sparsam damit umgehen!