Donnerstag, 29. Dezember 2011

Prost Neujahr

Wenn das Neue Jahr erwacht,
dann, ihr Leute, gebt gut acht:
denn es wird ganz anders sein,
als Ihr's Euch ausgedacht so fein!

Montag, 26. Dezember 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Herz und Schmerz: das geht nicht mehr.
Das weiß doch längst der letzte Bär.
Trifft’s dich aber trotzdem doch,
spring nicht gleich ins tiefe Loch!
Bleib gelassen und fasse Mut,
und schon geht’s dir wieder gut.

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnacht 2011

Weihnacht

Und wieder rieselt drauß’ der Schnee,
halb nackte Englein vögeln,
ein kühnes, halb verrücktes Reh
will durch die Lüfte Segeln.

Drin unterm trauten Weihnachtsbaum
ist der Vater umgesunken.
Die Mutter torkelt durch den Raum,
wie immer sturzbetrunken.

Der leicht bekiffte Sohnemann
steht hinterm Baum und jodelt,
derweil im Ofen stundenlang
der Weihnachtsbraten brodelt.

Die Tochter voller Heiterkeit
wünscht allen frohe Weihnachtszeit.

Freitag, 23. Dezember 2011

Kulinärrische Verse

VISIONEN

Schwarzer Mokka und Pralinen
sind mir heut nacht im Traum erschienen,
dazu ein Glas mit Armagnac.
Doch leider war's nur Schabernack,
eine berauschende Vision,
ein Traum, ich hatte nichts davon.

Doch als am Morgen ich erwachte,
sofort ich einen Mokka machte,
aß dazu süsse Sahnetrüffel,
trank Armagnac, braun wie die Büffel,
die damals die Indianer jagten
und dabei nimmermehr verzagten.

Indianer sah ich dann im Traum,
sie waren herrlich anzuschaun.
Ich war ein Opfer der Visionen
und möchte hier nur noch betonen,
dass ich sonst früh mich nicht betrinke,
sondern brav zur Arbeit hinke.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Fragmente der Erinnerung

Der irre Blick von Suzanne.
Die Küche in dieser Hütte auf dem Grand Ballon.
Die langen Haare der Beatles.
Die riesigen Zähne von Fernandel.
Das blaue Tuch aus Besancon.
Die Schnäpse mit H. C. Artmann in der Küche von Ramsenthal.
Die Schatzinsel von Stevenson.
Syberbergs Hitler-Film in detr Pagode.
Die Austern in Le Grau du Roi.
Die Müllcontainer vor dem Krankenhaus.
Saint-Pol-Roux in seinem Manoir über dem Atlantik.
Das diffuse Licht auf den Gemälden von Turner.
Die Bilder von Adolf Wölfli
Die Krähe auf dem Boot auf dem Rhein.
Das alte Priesterseminar in Cilaos auf La Réunion.
Die Wanderung auf Korsika.
Die Place des Vosges in Paris.
Die Landschaftsbilder von Caspar David Friedrich.
Die Erzählungen von Anais Nin.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Tobt mal wieder ein Orkan,
schau dich mal im Spiegel an:
Auch bei dir hat er getobt.
Auch wenn man dich bisweilen lobt,
du bist doch ein altes Wrack,
wie alt du auch bist: ein alter Sack.
Mach dir einfach nix daraus!
Denke nur: Ich bin der Sack vom Nikolaus,
prall gefüllt mit schönen Sachen,
zum Fröhlichsein, zum Lachen.

Samstag, 17. Dezember 2011

Fragmente der Erinnerung

Das Gurren der Tauben vor meinem Fenster
Goethes Ritt nach Sesenheim
Das Treffen von Stanley und Livingstone
E. T. A. Hoffmanns Kater
Das Beinhaus in Oppenheim
Die Inseln im Rhein
Die „Elftausend Ruten“ von Guillaume Apollinaire
Die letzten Gedichte von Arthur Rimbaud
Die Holzschnitte von Kandinsky
Die Melancholie von Baudelaire
Victor Segalen zu Besuch bei Saint-Pol-Roux
Das Selbstporträt von Dürer
Der Morgennebel auf La Réunion
Oscar Wildes Grab auf dem Friedhof Père Lachaise
Die Pflaumen in Armagnac
Die Glatze meines Vaters
Pirandellos Haus auf Sizilien

Freitag, 16. Dezember 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn sich hernieder senkt die Nacht,
lenke deine Schritte sacht
in dein Bett, dein frisch gemachtes!
Hinterm Schrank, da lacht es.
Kümmere dich nicht drum,
’s ist nur ein Geist, der spukt hier rum,
weil er böse war im Leben.
Du dagegen, du musst streben
nach dem wahrhaft guten Feinen!
Andernfalls wirst du viel weinen...

Sonntag, 11. Dezember 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Trifft dich mal hinterrücks das Glück,
lass es nur herein!
Gib’s am besten nicht zurück,
lass es immer bei dir sein!
Das Glück ist eine rare Sache.
Wenn es dich trifft, dann lache!

Freitag, 9. Dezember 2011

Die 25 schönsten Bayreuth-Gedichte

Helden

Helden tingeln, Kassen klingeln,
Frauen weinen für den einen
Sänger mit der Heldenbrust.

Pilger kommen und verkommen,
wenn sie warten auf die Karten
vor dem Tempel voller Frust.

Manche haben frohe Mienen,
weil sie an all dem viel verdienen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Die 25 schönsten Bayreuth-Gedichte

Krähwinkel

Beachtlich kräht hier der Tenor,
dann kräht auch noch der Chor,
und dieses schöne Krähen
wollen viele nicht verschmähen.

Am nächsten Tag im Heimatblatt
krähen die Journalisten.
Wer nichts zu krähen hat,
der kommt auf schwarze Listen.

Es krähen die Sponsoren,
die kühnen Matadoren,
es krähen auch die Bürgermeister,
verkünden kleberigen Kleister.

Bei uns kräht jede Kräatur,
ganz feierlich, in Moll und Dur.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Die 25 schönsten Bayreuth-Gedichte

Kultur

Alle, die Kultur betreiben
Werden arme Trottel bleiben.
Denn ich sag es euch genau:
Das int’ressiert doch keine Sau!

Bücher schreiben, Bilder malen,
Zauberei und Tricks mit Zahlen,
Wagner auf der Fiedel geigen
oder andre Künste zeigen:

Dafür gibt es hier und heute
So gut wie gar nichts, liebe Leute.
Manchmal kriegt man auch zu hören,

dass die Kulturbetreiber stören.
Darum, Leute, geht zum Boxen
zusammen mit den andern Ochsen!

Montag, 5. Dezember 2011

Vorsicht Weihnachten

Wenn die Elche sich betrinken,
wenn die Englein lüstern winken,
dann, ihr Leute, ist's so weit:
Dann kommt die schöne Weihnachtszeit!

Sonntag, 4. Dezember 2011

Die 25 schönsten Bayreuth-Gedichte

Auf dem Kanapee

Wo auch immer, wann und wie:
Ich begreif es nie,
wie einer stundenlang
das ertragen kann:

Das Singen der Tenöre
und der Matrosenchöre
das Wimmern der Walküren.
Und auch die Ouvertüren
sind mir viel zu lang.
Ich krieg dann einen Drang
und muss schnell urinieren,
sonst müsste ich krepieren.

Ich bitt euch: Seid nicht böse!
Ich bleib zuhaus und döse
auf meinem Kanapee
mit einem Beaujolais.

Samstag, 3. Dezember 2011

Die 25 schönsten Bayreuth-Gedichte

Autogramme

Wer ihn Bayreuth was auf sich hält,
hängt Autogramme an die Wand.
Wohl zahlt man dafür manchmal Geld,
doch macht man sich auch interessant.

Ein Restaurant kann man vergessen,
wenn da nicht liegt ein Gästebuch,
wo alle, von dem Sopran bis zu den Bässen,
schrieben hinein des Sängers Fluch.

Besitzt man gar ein Konterfei
mit Signatur von einem Festspielhelden,
dann ist man fast schon sorgenfrei,
kann bald als Millionär sich melden.

Freitag, 2. Dezember 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Hast du mal zu gar nix Lust,
mach dir erst einmal bewusst,
dass dies gar nix Schlimmes ist.
Denn du nicht geboren bist,
um andauernd Lust zu haben:
Lust zu lachen, Lust zu graben...
Habe Lust, wie’s dir beliebt!
Am schönsten ist die Lust,
die man sich selber gibt.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Die 25 schönsten Bayreuth-Gedichte

Hört

Hört, es klingt die Tröte wieder:
Wagner, Wagner! schallt's vom Berg.
Ehern knallen die Töne nieder
in die Ohren von manchem Zwerg.

Böses Bitten, wild Verlangen...
Elsa, du bist eine böse Braut!
Durch die Nacht, die sie umschlungen,
tönen ihre Klagen laut.

Und dann an diesem heil’gen Ort
spricht Wotan noch ein wahres Wort:
Soll dir in Bayreuth was gelingen,
musst du es mit Wagner bringen!

Montag, 28. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Öfter mal die Schule schwänzen!
Einfach nur noch rum schrawenzen!
Sich dem Rummel mal entziehen!
Nicht dabei sein, sondern fliehen!
Zeig allen eine lange Nase!
Bleib still für dich in der Oase!

Samstag, 26. November 2011

Gedenktafeln aus aller Welt

weitere aus Bayreuth:

Hinter diesen Mauern
sah er das Unheil lauern:
Herr Panizza war sehr erschrocken.
Er blieb noch lange Zeit dort hocken.

Das ist doch alles Lug und Trug !
Rief einst Malvida von Meysenbug
In dieser Loge, im Festspielhaus...
Man warf sie schnell sofort hinaus.

Frau Cosima sah oft sehr gerne
von diesem Sockel in die Sterne.
War’s kalt, dann trug sie dicke Socken,
Herr Wagner musste bei ihr hocken.

Von Winifred weiß man genau,
dass sie an diesem Vorderbau
gern morgens in der Sonne lehnte
und dabei ihre Muskeln dehnte.

Freitag, 25. November 2011

Gedenktafeln aus aller Welt

z. B. aus Bayreuth:

An dieser weißen Wand
hat Herr Liszt sehr oft entspannt.
Er lehnte da, ganz in Gedanken,
sehr locker, leicht, ohne zu wanken.

In diesem alten Schuppen
trieb Wagner es mit Puppen.
Er ließ sie aufmarschieren
und munter orchestrieren.

Hier auf den kalten Fliesen
musste Nietzsche niesen.
Herr Wagner saß dabei
und blies auf der Schalmei.

Auf dieser alten Bank
saß einst Jean Paul und trank
vier Liter dunkles Bier...
Heut’ sitzt er nicht mehr hier.

Max Stirner fuhr mit diesem Wagen
von Bayreuth bis nach Kopenhagen.
Auf dieser Fahrt hat er erkannt:
Ich bin der Einzige im Land!

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Du musst dich immer wehren,
immer dich beschweren,
denn alle wollen was von dir:
mal sehr viel Geld, mal nur ein Bier.
Ich rate dir: Rück nur nix raus!
Und lebe selbst in Saus und Braus!

Sonntag, 20. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn die Direktoren meckern
und wenn die Chefs wie Elstern keckern,
dann hör doch einfach gar nicht hin.
Sage nur: Ich bin
halt wie ich bin.
Zählen könnt ihr nicht auf mich.
Ich bleibe unverbesserlich.

Donnerstag, 17. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Du sollst nicht durch die Straßen wanken,
auch nicht nach sieben Liter Wein!
Für diesen Rat musst du mir danken:
Von nun an wirst du glücklich sein.

Sonntag, 13. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Denk stets an dazumal
in der Walachei,
damals als zum letzten Mal
alles war vorbei.
Denke mit Stil
an was auch immer...
Denkst du zuviel,
wird alles schlimmer.

Donnerstag, 10. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn sich im Herbst die Nebel lichten,
solltest du dein Leben richten:
Richte es nach vorne, gradaus,
niemals zurück, das wär' ein Graus.
Richte es, wie's dir gefällt!
Pass auf, wenn man dir eine Falle stellt!
Sei deines eignen Lebens Richter!
Dann kommst du endlich auf den Trichter.

Sonntag, 6. November 2011

Kulinärrische Verse

APHRODISIAKA

Das rosa Fleisch der Lambimuschel
erweckt die Liebeslust:
du brauchst ein zärtliches Gekuschel
und heiß dich paaren musst.

Andre reiben Tigerpenis
in warmes Hasenblut,
und an den Buchten der Aegaeis
macht man's mit Wurzelsud.

Die Franken lutschen Stangenspargel,
in Butter kurz geschwenkt,
die Wiener kauen alte Quargel,
wenn sich die Nacht hernieder senkt.

Ob's wirklich nutzt, kann keiner wissen...
Nach manchem kann man sehr gut pissen.

Samstag, 5. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn die Bankster ihre Boni
verjubeln mit der geilen Vroni,
wenn die Politiker versuchen
noch was zu kriegen vom großen Kuchen,
kauf dir von deinen letzten Cent
ein gebrauchtes rotes Hemd.
Damit darfst du protestieren...
Zwar wird’s die Herren nicht genieren,
denen bist du längst egal.
Doch setzt du damit ein Fanal.

Donnerstag, 3. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Mach doch Urlaub, wann's dir passt,
bevor ein Anderer dein Geld verprasst.
Fahre in den Sonnenschein,
zumindest mal nach Bad Gastein.
Fahre an die Côte d'Azur,
mach in Arosa eine Kur.
Sei zum Urlaub stets bereit!
Bist du's nicht, tut es dir später Leid.

Dienstag, 1. November 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Manchmal kommt es ziemlich bitter,
manchmal kommt es als Gewitter.
Hab Geduld und halte aus!
Das Glück am Ende wird ein Schmaus.

Freitag, 28. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Manchmal liegt es in der Luft:
Nimm es dir, bevor's verpufft!
Greife es mit beiden Händen!
Doch lass es dann dabei bewenden...

Dienstag, 25. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Schlafe morgens nicht so lang,
oder auch mal länger.
Verspürst du einen innren Drang,
bilde dich zum Sänger.
Oder werde Affenwärter...
Wird das Leben immer härter,
nimm es leicht!
Und schon hast du viel erreicht

Samstag, 22. Oktober 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Wahre Künstler sind extrem egozentrisch. Bei wahren Künstlern kann man das zur Not noch akzeptieren. Es gibt aber so viele Möchtegernkünstler und bei ihnen ist Egozentrik höchst peinlich....

Wahre Künstler sind nie pünktlich. Sie kommen meist zu spät, wie es ihnen beliebt. Sie erwarten eben, dass man auf sie wartet.

Wahre Künstler kleiden sich exzentrisch. Dass dies lächerlich wirkt, nehmen sie gerne in Kauf.

Wahre Künstler haben immer ein Bonmot auf den Lippen. Sie haben die Weisheit mit Löffeln gegessen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wird’s um dich mal ziemlich finster,
hilft dir nicht der Duft von Ginster.
Da hilft nur ein großes Feuer,
und ist es dir auch nicht geheuer:
heize bis die Flammen lachen,
wirf hinein die alten Sachen.
Wirf den ganzen Rest noch rein...
Dann tanze in der Flammen Schein.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Bleib doch öfter einfach sitzen,
rühr dich einfach nicht vom Fleck!
Und du kommst auch nicht ins Schwitzen,
bleibst du ruhig wie ein Zeck.
Trage still dein Narrenkleid
und genieß den Lauf der Zeit!

Sonntag, 16. Oktober 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Lügen

Mit dem Messer geht es besser.
Mit der Gabel wächst der Schnabel.
Mit der Zange wird dir bange.
Mit dem Beil machst du’s heil...

Lügen, Lügen, nichts als Lügen
gibt es jeden Tag,
ganz egal, ob man’s mag.

Ja die allerschönsten Sachen
kann man nur aus Lügen machen.
Doch die Lüge, sei gescheit,
ist Wahrheit, nur im andern Kleid.

Samstag, 15. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Gönn dir öfter mal ein Schläfchen,
zähle vorher deine Schäfchen!
Lasse dich auf nichts mehr ein,
schlafe wie ein Kindlein fein.

Sollte eine(r) dich noch wecken,
gib ihm (ihr) eins mit deinem Stecken
auf die Störenfrieder-Nuss
oder gib ihm (ihr) einen Kuss.

Zieh ihn (sie) unter das Plumeau,
doch sei immer comme il faut.
Schlaft gemeinsam ein paar Stunden,

träumt von wunderbaren Sachen,
gern könnt’ im Traume ihr auch lachen.
So entgeht ihr vielen Wunden.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Mach dir nicht allzu viel Gedanken!
Sei ein Vagabund!
Und wenn die Fundamente wanken,
treib es ganz besonders bunt!
Tanz einen Tango mit Freund Hein,
dann kriegst du auch kein Zipperlein.

Freitag, 7. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Zünd doch mal ein Feuer an,
lass die Flammen lodern!
Glaub nicht an den Weihnachtsmann!
Sein Schicksal ist es zu vermodern.
Verbrenne alles, was von ihm blieb!
Dann haben dich alle wieder lieb...

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn dich die Welt ganz bös bedrängt,
wenn sich alles scharf verengt,
warte nur bis Ende März,
öffne dann ganz weit dein Herz,
zähle schnell von eins bis drei...
und schon ist der Spuk vorbei.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn du mal nicht weiter weißt,
wenn dein Gehirn total vergreist,
dann wandere solang es geht,
bis sich alles um dich dreht...
Dann (und dafür darfst du danken)
sind wieder locker die Gedanken.

Samstag, 1. Oktober 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Erwarte nicht zu viel!
Es gibt im Grund kein Ziel.
Wohin auch immer du dich wendest,
wo du am Ende endest:
Das steht in den Sternen.
Doch eines musst du lernen:
Hab immer frohen Mut!
Dann wird alles gut...

Freitag, 30. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Nimm dich selber an die Hand,
führ dich ins gelobte Land.
Mach dir üppige Geschenke!
Hast du nix, dann denke
dir doch einfach etwas aus...
Früh genug ist alles aus.

Mittwoch, 28. September 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Seltsam...

An Bahnhöfen, besonders an Flughäfen kann man viele seltsame... Menschen beobachten: ein Japaner mit tief sitzender Lesebrille an der Kaffeebar; ein Ehepaar, das voller Konzentration Sudoka-Rätsel löst; ein Liebespaar, das sich die ganze Zeit über schweigend in die Augen blickt; eine nicht mehr ganz junge Frau, auf deren T-Shirt zu lesen ist „Now or never“.

Einsamkeit macht seltsam...

Alkohol macht seltsam...

Wer weiß, dass er gut ist, und zugleich feststellen muss, dass kein anderer dies so sieht, wer also wenig oder gar keine Anerkennung bekommt, wird seltsam..., leidet an Verfolgungswahn und anderen Phobien.

Skurrilität kann aus dem Negativen entstehen. Aus Sozialangst zum Beispiel. Wer Angst davor hat, unter Menschen zu gehen, wird seltsam... Wer aber sagt: Ich will mit diesen Arschlöchern nichts zu tun haben! Ich verhalte mich auffällig, um mich von ihnen zu unterscheiden. Der hat einen positiven Ausgangspunkt für seine Skurrilität. Und außerdem noch einen Bezug zur Gesellschaft, denn er will ja als seltsamer... Kauz wahrgenommen werden.

Ein Mensch, der niemals angekommen ist, wird mit der Zeit seltsam...

Seltsame... Menschen sind verdächtig. Man mag sie nicht. Wenn sie allzu sehr auffallen, wird versucht, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Wenn sie sich als Künstler, Clown usw. tarnen, haben sie größere Chancen, nicht behelligt zu werden. Wenn aber der Erfolg ausbleibt, werden auch sie ruhig gestellt.

Die Zahl der Psychologen und Psychiater wird immer größer, ebenso die diesbezüglichen Kliniken. Es gibt halt immer mehr Menschen, die als seltsam... betrachtet werden und die man so nicht gebrauchen kann.

Jeder Mensch entwickelt im Lauf seines Lebens Eigenheiten, die von den Anderen als seltsam... erachtet werden. Wenn einer dem Andern schaden will, muss er nur diese Eigenheiten als Vorstufen des Wahnsinns bezeichnen.

Samstag, 24. September 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Wer gezwungen ist auf dem Flohmarkt (oder als Trödler) seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wird nach und nach höchst seltsam...

Man muss ein System entwickeln, um den Alltag zu meistern. Wer das nicht auf die Reihe bringt, wird seltsam... mit der Zeit.

„Seltsam im Nebel zu wandern...“ Wer allzu oft allein im Nebel wandert, macht sich verdächtig.

Leider gibt es auch den bösartigen Kauz, den Menschenhasser. Unsere Gesellschaft, in der Kränkungen zum Alltag gehören, ist ein guter Nährboden dafür.
Noch seltsamer... wirken jene Menschen, die ihre merkwürdig absonderliche Art mit Würde oder gar Stolz zur Schau tragen.

Ein seltsames... Gebaren ist auch ein guter Schutz vor allzu viel Belästigung durch andere Menschen, die einen nur zur Arbeit oder zu sonstigen sinnvollen Beschäftigungen anhalten wollen.

Menschen, die von Kindheit an daran gewohnt sind, ihr Leben selbst zu bestimmen, werden selten seltsam... Gefährdet sind die anderen, die sich leiten lassen. Für sie ist ein absonderliches Verhalten oft die einzige Form von Freiheit.

Ein seltsamer... Kauz – eigentlich ein schönes Bild, durchaus positiv. Denn der Kauz gehört zur Familie der Eulen und die Eule ist der Vogel der Weisheit. Doch der Weise ist für die meisten Menschen eben ein seltsamer... Kauz.

Es ist durchaus möglich, dass bereits ein Kind beschließt, anders zu sein, seltsam..., sonderbar. Zum Beispiel wenn es weder bei den Eltern noch in der Schule Anerkennung, nicht mal Beachtung findet. Aber auch, wenn es feststellt, dass es gerade durch absonderliches Verhalten beachtet wird.

Wer den seltsamen Kauz spielt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, läuft Gefahr, wirklich wunderlich zu werden.

Wenn die sozialen Kontakte fehlen, darf man sich nicht wundern, wenn einer seltsam... wird (et vice versa).

Wir sollten uns davor hüten, über die Absonderlichkeiten unserer Mitmenschen zu spotten, denn wir sind selber seltsam... genug.
Die Alten erscheinen den Jungen seltsam und umgekehrt.

An apple a day keeps the doctor away – und man wird zum wunderlichen Naturapostel.

Donnerstag, 22. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Stellst du fest: Ich bin ein Tor!
Nimm ein Lexikon hervor,
setze dich gelassen drauf
und schon steigt das Wissen rauf,
füllt dich ganz bis in den Kopf,
ja bis in der Haare Schopf...
Und schon weißt du ganz genau,
ob du Mann bist oder Frau.

Mittwoch, 21. September 2011

ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Goethe brauchst du nicht zum Glück,
Goethe führt doch auch zurück,
Goethe ist doch längst passé,
ist von gestern: alter Schnee.

Goethe ist doch ziemlich out,
darum singen wir ganz laut:

Lebe glücklich, lebe froh,
wie der Mops im Paletot!
Lebe glücklich, werde alt,
bis die Welt in Stücke knallt.

Und dann enden alle Nöte
und es kommt die Zeit für Goethe.

Montag, 19. September 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Seltsam...
... absonderlich, auffällig, grotesk, kauzig, kurios, merkwürdig, skurril, sonderbar, verschroben, weltfremd, wunderlich...
werden nicht selten hoch gebildete Menschen, die nur noch wenige oder gar keine Ansprechpartner haben. (Ein bisschen) Arroganz ist auch dabei. Zum Beispiel Professor G., den ich kürzlich wie ein Traumwandler durch die Straßen schreiten sah. Ansonsten gibt es dies unter Professoren doch nicht so häufig, wie man vielleicht annehmen könnte. Denn es gibt kaum noch hoch gebildete Professoren, die meisten sind Fachidioten.

Seltsam... wird, wer dem Leben keinen Sinn mehr abgewinnen kann.

Ein Mensch, der dir seltsam... erscheint, ist es womöglich gar nicht – und du bist selbst der wunderliche Kauz.

Seltsam... wird, wer im Leben das nicht erreicht hat, was er sich vorgenommen hatte. Eine Zeitlang glaubt er noch, sein Ziel doch noch zu erreichen. Doch dann muss er einsehen, dass er keine Chance mehr hat. Er resigniert, verzweifelt... Oder aber er wird wunderlich..., was vielleicht das Beste für ihn ist.

Skurrilität ist eine Form von Poesie.

Kränkungen sind oft die Ursache dafür, dass einer seltsam... wird.

Wem wunderliche Menschen sympathisch sind, ist selbst ein wunderlicher Kauz.

Wenn man nach langer Zeit alte Freunde wieder trifft, muss man oft feststellen, dass sie etwas seltsam... geworden sind.
Professoren und andere Universitätsdozenten müssen der breiten Masse höchst seltsam... vorkommen. Vor allem, weil man zu wenig oder gar nichts von dem weiß, was diese Menschen eigentlich tun, und weil diese auch keinen Wert darauf legen, über ihr Tun allgemein verständlich zu informieren. Aber selbst wenn man sie besser kennt und ein wenig hinter die Kulissen schaut, bleibt dieser Eindruck bestehen: Es sind höchst seltsame... Gestalten, die von Eitelkeit und Machgelüsten getrieben werden, die, wenn sie überhaupt aufeinander zugehen, dies meist nicht als Freunde, oft sogar als erbitterte Feinde tun.

Sind wir nicht alle höchst seltsam sonderbar?!

Wer seltsam... wird, wird von den Anderen miss- und verachtet, denn er stört ihr vom Sinn erfülltes Leben.

Wem seltsame... Menschen sympathisch sind, ist in den meisten Fällen selbst ein wunderlicher Kauz.

Sonntag, 18. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wenn in rabenschwarzer Nacht
das Glück ’ne lange Pause macht,
ist dies kein Grund zu weinen.
Sondern ich würde meinen:
Hab Geduld und warte ab,
früh genug kommt noch das Grab.
Jetzt aber musst du lachen,
verrückte Sachen machen.
Und schon wird aus dunkler Nacht
ein schöner Tag, der Freude macht.

Donnerstag, 15. September 2011

ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Lass den Kopf nicht immer hängen!
Das bekommt ihm gar nicht gut.
Lass dich nicht vom Set verdrängen!
Sei beständig auf der Hut!
Trotze immer den Gefahren!
Lass die Ängste alle fahren!
Erlaubt ist nur der frohe Mut.

Mittwoch, 14. September 2011

Das Leben ist so nett 27

Hat das Leben einen Sinn?
Ist da etwas für mich drin?
Gibt es irgendwo ein Ziel?
Was bleibt übrig? Wenig? Viel?

Kommt am End das Himmelreich?
Oder nur ein schlammiger Teich?
Kommt die Hölle? Das Vergessen?
Gibt es da noch was zu essen?

Sinnlos sind doch diese Fragen!
Das Leben muss man einfach wagen,
ohne nach dem Sinn zu fragen.

Und geht’s dir einmal an den Kragen,
kommt das große Unbehagen...
Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Sonntag, 11. September 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Mach doch öfter mal Radau!
Lass sie raus, die alte Sau!
Blöke wie ein wildes Schaf!
Und dann bist du wieder brav...

Samstag, 27. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

UNIVERSITÄT
Die Alma mater verkommt zu einer Einrichtung für Kurzzeitstudien, die europaweit eingeführt werden. Es ergibt sich von selbst, dass dabei keine profunden Kenntnisse mehr vermittelt werden. Die Bürokratie allerdings, die erreicht Höchstleistungen.

VERGREISUNG
Die Vergreisung der Gesellschaft greift immer mehr um sich. Doch während man früher Alter mit Weisheit gleichgesetzt hat, fallen einem heute dabei nur Begriffe wie Demenz und Senilität ein – bisweilen schon bei Menschen ab dreißig.

WICHTIGTUER
Heutzutage sind es nicht Charakter, Bildung und Taktgefühl, die einen Menschen zum Erfolg verhelfen. Nur als Wichtigtuer mit gehörigem Ellenbogeneinsatz kommt man an die Spitze oder zumindest zu dem Glauben, etwas Besonderes zu sein. Jeder Kellner beziehungsweise diejenigen in ihrem langen Schürzen, die als Aushilfskräfte glauben, diese Bezeichnung tragen zu dürfen, lassen ihre Gäste spüren, wie wichtig sie sind. Ähnliches gilt für Beamte, Hausmeister, Journalisten, Künstler, Oberlehrer, Professoren und Wachtmeister aller Art.

ZEITUNGEN.
Mal abgesehen von einigen wenigen überregionalen Blättern, und die tendieren auch zum Trivialjournalismus, ist die Verblödung der regionalen Zeitungen schon weit voran geschritten. Als Aufmacher findet man da schon mal auf der ersten Seite die Schlagzeile „Bayreuth sucht den Wonneproppen“ (gemeint ist das niedlichste Baby). Und der Lokalteil beginnt mit der Sorge, ob denn die Glühweinverkäufer auf dem Weihnachtsmarkt noch auf ihre Kosten kommen.


Freitag, 26. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Aus: Die Verblödung des Abendlands


PHILOSOPHIE
Es gibt sie noch, die Philosophen. Verbeamtete Denker, die für andere verbeamtete Denker denken. Ansonsten versucht man mit Büchern wie „Philosophie für die Westentasche“, mit neuen Studiengängen wie „Philosophy and economics“ den Anschein zu erwecken, Philosophie könnte noch eine gewisse Rolle spielen.

PLAYSTATION
Demnächst wird jeder seine individuelle Playstation haben, um von dort aus seine rudimentären kulturellen Bedürfnisse zu befriedigen.

POLITIKER
Was Kultur anbelangt, so bewegen sich unsere Politiker bestenfalls im Mainstream. Über das Neujahrskonzert der Philharmoniker kommen die meisten nicht hinaus. Ich bezweifle, ob viele von Ihnen in der letzten Zeit noch ein Buch gelesen haben. Gleichwohl sind sie in der Lage, mit Kultur zu protzen, wenn es sich wahlkampftechnisch einsetzen lässt.

RELIGION
Die Religion ist zu einem Freizeitvergnügen geworden. Tausende pilgern irgendwohin, nur um dem Papst zuzujubeln oder um den toten Papst mit dem Fotohandy aufzunehmen. Dabei profitieren vor allem die Vertreiber von Ausleihclos, der Benedixis.

SHOW
Mit Fernsehshows wie „Wetten dass“ und ähnlichen Intelligenz-Highlights wir der größte Teil der Bevölkerung an höhere Werte und Kulturinhalte herangeführt. Die Einschaltquoten sollen hoch sein. Noch größer sind sie bei Sendungen, die weit, weit unter diesem Niveau liegen.

SPORT
Wenn man sieht wie viele Seiten in den Zeitungen, wie viel Sendezeit heutzutage der Sport bekommt, kann wirklich nur noch von der Verblödung des Abendlandes sprechen.


THERAPIEN
Als Oswald Spengler an seinem Untergang des Abendlandes schrieb, entstand der Glaube, dem Menschen könne durch Therapien geholfen werden, er könne sogar zu einem anderen, besseren Menschen werden. Psychotherapien waren es zuerst, dann kamen nach und nach Therapien aller Art hinzu, von der Aryuveda- bis zur Zaubertherapie. Wer’s glaubt wird selig, zeichnet sich aber nicht durch allzu große Intelligenz aus.


TOURISMUS
Die Zeit der Bildungsreisen ist längst vorbei, zumindest für 95 % der Bevölkerung. Sie wollen für zwei oder drei Wochen tagsüber in der prallen Sonne liegen und nachts in den örtlichen Diskotheken die Sau rauslassen. Animateure lassen sie tanzen und andere Späße treiben. Sex dabei wird gern in Kauf genommen.



Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Wie ich bin

Wunderlich und wundersam
gründlich und gelassen
liebevoll und abgefahrn
letztlich nicht zu fassen

aufgetakelt und verrückt
wesentlich verlassen
überzuckert und entzückt
und ein Feind der Massen

wie auch immer
sowieso
ausgesprochen klug

meistens bin ich
traurig froh
kriege nie genug


Donnerstag, 25. August 2011

Jean Paul

Wer nicht den Mut hat, auf seine eigene Art närrisch zu sein, hat ihn schwerlich, auf seine eigene klug zu sein.


Diesen Satz von Jean Paul hat Ramsenthaler zu seinem Lebensmotto gemacht.

Mittwoch, 24. August 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Verkrampft, verklemmt und arbeitsam:
So solltest du nicht sein.
Da fahr doch lieber mit der Tram
tief in das Sonnenlicht hinein.

Da trink doch lieber ein paar Flaschen
vom roten oder weißen Wein,
da füll doch lieber deine Taschen
mit rätselhaften Zaubereien.

Natürlich sagt der Oberlehrer:
Damit macht du’s dir doch nur schwerer,
das ist doch dumm und aussichtslos!

Dann lächle nur und sage cool:
Bleib du in deiner Schul’!
Dein Fall ist völlig hoffnungslos.




Sonntag, 21. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

WAGNERS NACHTLIED

In allen Wagnern ist Ruh
über allen Wagnern spürest du
kaum einen Hauch
Die Wagner wagnern im Walde
Wagner nur balde
wagnerst auch du

Samstag, 20. August 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Lass es öfter einmal krachen,
lass alle Fünfe grade sein!
Ist dir zum Weinen, musst du lachen,
dann trink 'ne gute Flasche Wein.
Vielleicht zu einem Schweinebein
oder zu andren leckren Sachen...
Genau so musst du's öfter machen.

Dienstag, 16. August 2011

Das Leben

Das Leben ist wie eine Sphinx.
Allerdings, allerdings!
So voll von vielen Rätseln
und manchmal auch von Brezeln.

So voll von krummen Dingen
und seltenem Gelingen.
So voll von Randgestalten
und ausrangierten Alten.

So voll von dunklen Seiten,
die einem Angst bereiten.
So voll von vielen Fragen

und rätselhaften Sagen.
Man fragt sich stets von früh bis spat,
doch keiner eine Antwort hat.

Montag, 15. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Irgendwo im Raum der Zeit
lauert schon die Ewigkeit
wird dich krallen wird dich packen
wird dir alle Knochen knacken

bis zu ganz verschwunden bist
bis nichts mehr von der übrig ist
Sie wird dich ganz und gar zerlegen
die Krümel dann beiseite fegen

Dann bist du ein Teil der Zeit
ein Element der Ewigkeit

Samstag, 13. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

PROBLEMGEDICHT

Probleme gibt es stets zuhauf:
beim Auto- und beim Häuserkauf,
beim Wandern und beim Singen,
beim Turnen und beim Ringen.

Probleme gibt es bei der Bahn
und bei so manchem Weisheitszahn,
bei Studiengängen, Prüfungen,
bei sexuellen Zuckungen.

Probleme gibt es auch beim Pissen,
denn wie die letzten Deppen wissen:
Im Leben, im Leben
geht mancher Schuss daneben.

Auch das ist ein Problemgedicht...
Ich glaub, ich bin nicht mehr ganz dicht.



Variante:

Probleme gibt es auch beim Pissen,
beim Schießen und beim Fahnen Hissen.
Probleme gibt es jeden Tag,
ganz gleich ob man das wirklich mag.

Auch das ist ein Problemgedicht...
Ich glaub, ich bin nicht mehr ganz dicht.

Mittwoch, 10. August 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Sei doch nicht immer so seriös,
gesittet und gesammelt.
Das Leben wird erst melodiös,
wenn man es vergammelt.

Montag, 8. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Bärenschmaus

Die Zeit der Eier ist vorbei,
die Nudeln sind verschwunden.
Es gibt noch nicht mal Hirsebrei:
Kein Mensch hat ihn gefunden.

Das Wurstebrot: für immer aus!
Die Braten sind gestrichen!
Das Leben einst in Saus und Braus
ist ganz und gar gewichen.

Wo ist der gute Bohnenschmaus?
Und wo die süßen Kuchen?
Das alles und noch vieles mehr
muss man vergeblich suchen.

Gefressen hat’s ein dicker Bär.
Der liegt nun rum und kann nicht mehr.

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Gedanken zwischendurch

Was wir zu sagen haben, hat nichts zu sagen.

Alle Wissenschaften forschen in Richtung Zukunft, alle außer den Geisteswissenschaften.

Ich verstehe die Welt nicht, am wenigsten mich selber.

Halbgebildet, wie ich bin, bilde ich mir dennoch ein, halbwegs wenigstens das Bild eines Gebildeten abzugeben.

Das Denken habe ich nie gelernt. Und dennoch denke ich, ich denke.

Es gibt Menschen, die können gleichzeitig sich selber auf die Schulter klopfen und sich dabei in den Arsch treten.

Ob hart, ob weich: das merkst du gleich.

Wo ist der Weg, der in die Wälder führt,
wo man noch die wilden Winde spürt?

Kotsorten: restringierter und elaborierter Kot.

Ich träume, dass ich mich vergesse,
und dann ein kleines Schnitzel esse.
Doch will es mir nicht schmecken
und ich versuch’s mit Schnecken.

Samstag, 6. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Vor dieser Mauer
Vor dieser Mauer aus Ziegelsteinen Trauer im Kopf Sinnlosigkeit kein Lüftchen rührt sich Schwüle unter einem grauen Himmel auf dem Tisch liegen eine gelbe Uhr ein Telefon ein Kaffeelöffel ein Bleistift ein Buch einen Zusammenhang gibt es nicht nur der Zufall herrscht auf dieser rostigen Platte die zum Kunstwerk erklärt werden könnte ohne wenn und aber wie auch immer ich könnte ein wenig in der Mülltonne wühlen den Pflanzen die Blätter abschneiden und einen Tee daraus machen machen was auch immer Zeilen zu Papier bringen den Kopf hinhalten in den Sand stecken und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen da wäre auch noch die Biotonne kein Bioadapter aber immerhin mit Leckereien gefüllt Geschmacksache die Hitze strahlt von den Mauern zurück die Pflaumen am Baum im Nachbarhof scheinen alle verdörrt zu sein nicht weit von hier gibt es Ansätze eines mondänen Lebens wo ich aber verschwitzt wie ich bin nichts zu suchen habe es gäbe auch nichts zu finden nur blasierte Gesichter und Düfte von Deodorant bei denen einem übel werden kann noch gibt es Fische im nahen Fluss wer weiß wie lange noch...

Freitag, 5. August 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Fast alles über Eulen

Klug ist die Eule in der Tat,
ein jeder fragt sie gern um Rat.

Gern sitzt die Eule auch auf Bäumen,
nur um so vor sich hin zu träumen.

Gern trinkt die Eule auch ein Bierchen,
so wie auch manche andre Tierchen.

Voll Bücher ist der Eule Klause,
sie liest darin, lang ohne Pause.



Schweinkram

Heute beschäftigen wir uns mit Schweinkram. Ja, Sie haben richtig gehört: Schweinkram. Das ist etwas ungemein Hässliches: Pfui! Aber wir lassen uns nicht davon abbringen. Lieder ist dies alles so hässlich und unanständig, dass wir nichts ins Detail gehen können. Ins Detail kann man sowieso nicht gehen. Man geht ins Theater oder ins Kino, vielleicht auch ins Maxim, aber doch nicht ins Detail. Aber das soll uns nicht weiter beschäftigen. Aber Schweinkram, jawoll! Das ist es, womit wir uns beschäftigen wollen, den lieben langen Tag!



Hinweis

„Tragen Sie es mit Fassung! Morgen sieht alles anders aus“, sagte der Wärter zum Gefangenen, als er ihn zur Guillotine führte.

Mittwoch, 3. August 2011

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Geh gelassen auf die Tour!
Folge immer deiner Spur!
Lass dem Leben seinen Lauf!
Alles andre nimm in Kauf!
Sei mit allem stets zufrieden!
Am Ende kommt der ewige Frieden.

Sonntag, 31. Juli 2011

aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Kleine Geheimnisse

Was ich empfinde wenn ich empfinde
geht keinen was an
Nur bisweilen verrate ich
kleine Geheimnisse


Dieser blasse kalte Himmel
mit den roten Schlieren
der untergegangenen Sonne
dringt nach und nach in mein Hirn


Fliegen
schön und gut
Aber wohin und wozu?
Nur um einmal
oben zu sein


Zwischen Traum und Wachen
höre ich die Vögel
vor dem Fenster schreien
sie nisten sich
in meinem Schädel ein

Freitag, 29. Juli 2011

rara = Ramsenthalers Ratschläge

Schneid dir selbst die Galle raus,
Blinddarm und Gekröse.
Und schon ist die ganze Welt
nicht mehr allzu böse.
Sei Prometheus! Sing zur Leier!
Aber alles ohne Geier!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Das Leben ist so nett 26

Ab macht man alles mit sich selber.
Vielleicht wird man ein wenig gelber,
doch bleibt im Leben man autark,
und alles andre ist nur Quark.

Quark sind die Reden der Gescheiten,
der geistig und moralisch Breiten,
die Predigten der Amtsinhaber...
Ja, Quark ist all dies Schöngelaber.

Sieh endlich ein:
Du bist allein.
Und frage nicht nach Schuld.

Nimm dir von allem, was du nötig hast,
fall möglich Wenigen zur Last
und übe dich in der Geduld.

Dienstag, 26. Juli 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Die Leere

In memoriam G. B.

Die Leere lauert überall,
du kannst ihr nicht entgehen.
Selbst oben dort im Weltenall
wirst du die Leere sehen.

Die Leere lauert in der Stadt,
in Schenken, Kneipen und Lokalen,
und auch der Landmann Leere hat
in seinen Feuerwehrpokalen.

Die Leere ist dir zugetan,
und selbst auf einem Ausflugskahn
fällt dich die Leere an.

Die Leere ist ein Luder,
wie feiner weißer Puder
klebt sie an allem dran.

Montag, 25. Juli 2011

liszt

Ramsenthaler hat Liszt verehrt und ihm zu Ehren einige Vierzeiler geschrieben. Zum Beispiel

An einer weißen Wand
hat Herr Liszt sehr oft entspannt.
Er lehnte da, ganz in Gedanken,
sehr locker, leicht, ohne zu wanken.




War Liszt unpässlich oder krank,
lag er in einem alten Schrank.
Da lag er dann (das ist ein Ding!),
bis es ihm wieder besser ging.

Sonntag, 24. Juli 2011

Aus den geheimen Notizheften des Herrn Ramsenthaler

IN DEUTSCHEN MUSEEN

Im bayerischen Käsemuseum

Käse aus Bayern hat einen herzhaft holzigen Geschmack. Darin ähnelt er den Bewohnern dieses Landes, zu denen heute auch die Franken und Schwaben gehören. Das hier ausgestellte Stück Käse stammt aus der ältesten Käserei der Welt in Oberkäslach und hat in dieser Form schon einige Jahrhunderte überdauert. So ein Käse!



Im teutschen Fahnenmuseum

Das ist die Fahne, mit der der große Philosoph und Hermeneutiker Rupprecht S. Ramsenthaler immer abgewinkt hat. Im Abwinken sah er eine wesentliche Tätigkeit des Philosophen. Dafür hat er sich eigens diese Fahne anfertigen lassen. Als er nach dem tieferen Sinn befragt wurde, hat er abgewinkt....

Samstag, 23. Juli 2011

Aus den geheimen Notizheften der Herrn Ramsenthaler

Die Kuttenkatze
Normalerweise tragen Katzen keine Kutten, sondern ihr wie auch immer geartetes Fell. Trotzdem gab es einmal eine Katze, die war nicht wie alle anderen Katzen: sie trug über ihrem Fell eine karmesinrote Kutte. Also eine Kutte war schon eigenartig genug. Und dann auch noch rot! Und dann auch noch karmesin! Und so kam sie denn auch bald in ein Heim für verrückte Katzen, wo sie jämmerlich zugrunde ging.


Ein blauer Ton

Der Tag vergeht, die Nacht beginnt.
Ich merke, wie die Zeit verrinnt,
und fühle mich so sonderbar
in dieser Menschenmasse.

Ich fühle mich so eingeräumt,
so leer, verlassen, ausgeträumt,
so wie im Küchenschrank
die Kaffeetasse.

Und wenn am nächsten Morgen dann
auf meinem Dach
der Regen monoton...

weiß ich, dass nichts geschehen kann.
Ich bleibe still in meinem Fach
und denk’ an einen blauen Ton.

Freitag, 22. Juli 2011

rara = Ramsenthalers Ratschläge

Spiele nicht mit deinem Leben!
Denn es wird kein weitres geben.
Spielen darfst du, sei nicht dumm:
Spiel doch einfach an dir rum!

Donnerstag, 21. Juli 2011

luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Das Ungemach

In einem Koffer auf dem Schrank
lag ein Ganove, der war krank.
Ihr fragt: Kann das denn sein?
Ja, denn er war winzig klein.

Doch davon wollt’ ich nicht erzählen,
sondern von großen, weiten Sälen,
wo Fackeln düster brannten
und Menschen durcheinander rannten.

Da trat aus diesem Schrank, von dem ich anfangs sprach,
ein riesengroßes Ungemach.
Das packte mich und würgte mich,
es war gar schlimm und fürchterlich...

So geht es einem, der vermengt,
was nicht einmal zusammen hängt.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Käseblatt

In unserm Heimat-Käseblatt
liest man so viele Sachen.
Es ist zum Weinen oder Schreien
und vieles ist zum Lachen.

Dass wieder der Gesangsverein
sich trifft zum Jubilieren.
Der Stadtrat streitet, das muss sein.
Die Künstler müssen frieren.

So vieles steht da drin,
mal mit, mal ohne Sinn:
von Armut und Geschäft,

von klugen Leuten und Idioten,
von Lebenden und Toten,
vom Kritiker, der kläfft.

Dienstag, 19. Juli 2011

Luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Grauschiefer
Es war das verlassene Schieferbergwerk, das ich schon als Kind kennen gelernt hatte. Halden von grauen Schieferplatten füllten das Tal und der kleine Bach kam sich überflüssig vor. Es war heiß. Doch ich fühlte mich gut, als ich über das graue Gestein kletterte. Auf einmal überflutete mich ein Glücksgefühl, das wohl nur wenige Augenblicke dauerte, mir aber das Gefühl vermittelte, in der Ewigkeit zu sein.



Neue Sprichwörter

Wer anderen zu viel Haare krümmt, ist selbst bald kahl.

Mach es wie die Eieruhr, zähl die guten Eier nur.

Der Schnaps im Haus erspart den Medizinmann.

Wo ein Weg ist, sind auch die Wegelagerer.

Der frühe Vogel ist früher müde.



Märchen vom Nichts
Es war einmal ein Mann, der sagte: Wie wir wissen, gibt es im Grunde nichts. Auch wenn er dies sagte, muss man sich diesen Satz als nie gesagt vorstellen. Und da er nie geboren wurde, lebt er auch heute nicht. Er wiederholt nur immer diesen nie gesagten Satz.

Sonntag, 17. Juli 2011

Luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

In vino veritas
sagte der alte Chinese und lächelte geheimnisvoll. Dabei trank er gar keinen Wein, sondern Kakao. Aber er wusste nicht, was Kakao auf Lateinisch heißt.


Dort an der Bucht
zeichnet der Wind
Rätsel ins Meer
Ein einsamer Vogel
versucht vergebens
eine Lösung zu finden
Doch ich weiß nicht genau
Vielleicht hat er schon längst
das Rätsel gelöst



An zwei Dingen muss man Gefallen finden: an der Einsamkeit und an Tätigkeiten, für die man keinen Andern braucht.


Das einfache Leben ist doch ein Luxus, sagte sie und steckte sich eine Dunhill an. Das einfache Leben ist doch ein Luxus, sagte er und steckte sich ein Messer ins Herz.


Der Größenwahnsinn kann höchst unterschiedliche Wege gehen.

Samstag, 16. Juli 2011

Luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Memento mori

Derweil ich mich am Weine labe,
kommt die gemeine Küchenschabe
und sagt: Dereinst in deinem Grabe
ist es vorbei mit dem Gehabe.

Dort gibt es weder Wein noch Weiber,
denn dort verwesen alle Leiber
und sind der Würmer Fraß,
und das macht keinen Spaß.

So spricht das ekelhafte Biest,
was mir den ganzen Tag vermiest.
Die Welt erscheint mir jetzt noch kälter
und ich mir selbst noch viel älter.

Ich weiß nicht, ob ich diesen Tag
wirklich noch überleben mag.
Ich wird’ mir eine Grube graben...
Nieder mit den Küchenschaben!

Variante:
Ich werde eine Grube graben
und alle Schaben drin begraben

Freitag, 15. Juli 2011

Luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Backsteine: Hinter Backsteinen haust nicht nur das Elend, auch Musik erklingt und die Miezen tanzen manchmal auf dem Tisch.


Complainte: Denk ich an meine Komplexe, wird’s kompliziert. Wann kommt endlich der finale Komplott, um dieser Connerie ein Ende zu machen?


Stillstand: man müsste so lange an einer Stelle stehen und nichts tun, bis die Zeit stille steht.


Erschöpfung: Die erste Frühlingssonne ist nicht immer die Quelle neu erwachender Lebensfreude, bisweilen zeigt sie einem erst, wie erschöpft man ist.


Fenster: Gegenüber die Fenster sind dunkel, außer dem alten Mann, der nächstelang an seiner Eisenbahn bastelt, und der nicht mehr so jungen Dame mit ihren welken, gleichwohl charmanten Reizen.


Held: Gern läse ich ein Buch, in dem ich mich selbst als Held wieder fände, als Held, der manches zu erleiden hat, dann aber doch glücklich endet.


Man muss sich ein Netz aus großen und kleinen Sinngebungen knüpfen, um nicht ständig daran zu denken, wie sinnlos das Leben doch ist und so nichts ins Bodenlose zu stürzen.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

Wie viele Luftschlösser werde ich mir noch ausdenken?

Fragen, viele Fragen, die nicht zu beantworten sind. Vieles ist fraglich, fragwürdig und fraglos unklar. Ich glaube, keiner von uns kann ein in sich geschlossenes, eindeutiges Bild von seinem bisherigen Leben geben. Fragmente vielleicht. Bruchstücke, die erst viel später interpretiert werden können.


Heute eine Wanderung übers Land. Es wäre schön, in einem dieser Dörfer ein kleines Haus zu besitzen oder zu mieten, sich dort nach und nach an die Einsamkeit zu gewöhnen.

Heute leicht gehandikapt: Kopf- und Zahnschmerzen.


Du sagst ein Wort
dann nimmst du’s fort
und wo das Wort einst war
ist es nun still und klar

Mittwoch, 13. Juli 2011

Luftschlösser. Aus den Notizheften des Herrn Ramsenthaler

7 Punkte zum Luftschloss

1. Alles kann zum Luftschloss werden.
2. Jedes Schloss ist ein potentielles Luftschloss.
3. Luftschlösser sind notwendig.
4. Luftschlösser können gefährlich sein.
5. Ohne Phantasie gibt es keine Luftschlösser
6. Alle Menschen haben Luftschlösser.
7. Jedes Luftschloss ist (nicht) vorhanden.

Dienstag, 12. Juli 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Kommst du mal nicht auf den Trichter,
kommst du mal nicht ganz zu Rand:
Schneide nur ein paar Gesichter
und schon siehst du neues Land.
Schneide sie aus grauer Pappe
und schon halten all’ die Klappe.

Freitag, 8. Juli 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Übe dich im Verzicht. Es ist angenehmer auf etwas zu verzichten, als es von anderen vorenthalten zu bekommen.

Auch die Vollkommenheit ist letztlich nur ein Bruchstück.

Auch dein Leben besteht größtenteils aus Varianten.

Wenigstens einmal im Jahr sollst du nur den Vögeln lauschen.

Wir leben in einer virtuellen Welt, aber wer hat sie installiert?

Wir sind vergänglich, das kann oder will auch Gott nicht ändern.
Manche flüchten sich in die Verwirrung, weil ihnen alles klar geworden ist.

Führe dich oft in Versuchung!

Wenn du etwas nicht verstehst, ist es nicht unbedingt wert, verstanden zu werden.

Um eine Vergangenheit zu haben, mußt du heute schon an die Zukunft denken.

Wenn das Leben zur Verstopfung führt, braucht man ein entsprechendes Abführmittel.

Unter dem Siegel der Verschwiegenheit muß man das weitergeben, was man publik machen möchte.

Vorbilder können ins Verderben führen.

Sei vernünftig! Das ist ein Ratschlag, den man nicht immer befolgen sollte.

Manchmal muß man sogar gegen Vogelscheuchen kämpfen.

Es wäre vieles einfacher, wenn sich manche Menschen wirklich verschlucken würden.

Mittwoch, 6. Juli 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Gib dich nicht ab mit fremden Leuten,
mit Pfarrern und mit Therapeuten!
Gib dich nicht ab mit Professoren,
mit Funktionären, Diktatoren!

Gib dich doch ab mit dir!
Trink manchmal auch ein Bier mit dir!
Denn du bist doch das beste Stück!
Mit dir allein findest du Glück!

Sonntag, 3. Juli 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Werde zum Herrn der Dinge
und denke nicht zu viel.
Steh morgens auf und singe
das Lied vom Krokodil.
Lass alle Hoffnung fahren,
lass Freude in dein Herz,
denn Hoffnung quält seit Jahren
und steigert deinen Schmerz.
Du musst nichts mehr erwarten,
das Glück steht in den Karten.

Freitag, 1. Juli 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Willst du das wahre Leben spüren,
lass dich öfter mal verführen.
Und sei es nur zu Eis mit Sahne,
zu einem schönen Schlendriane,
zu einem kurzen schnellen Glück
oder zu einem Tortenstück.
Erlaubt ist alles was gefällt
und was ein bisschen unterhält.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Liszt

In Bayreuth, ganz Thüringen und in der ganzen Welt feiert man zurzeit den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Vieles im Leben des großen Wirrtuosen liegt immer noch im Dunkeln. Ramsenthaler hat so Manches ans Licht und in feinen Vierzeilern zu Papier gebracht. Hier eine Kostprobe:

Wenn Liszt mal nachts nicht schlafen konnte,
dann dachte er an die Musick.
Da ward er müde müde müde...
Das ist, sprach er, der ganze Trick.


In einem Schiff fuhr Liszt nach Pest
und hat dabei ins Bett genässt.
Das Laken nahm er leider mit...
Ja, das ist weg! Dunnerlütt!


In einer Bude saß einst Liszt
und hat die Fröhlichkeit vermisst.
Dann trank er eine Flasch’ Tokaier,
und Freude kam bis an die Eier.


Herr Liszt schlief oft in fremden Betten
mit schönen Frauen, meistens netten.
Gelegentlich auch mal allein.
Das, sprach er, muss nicht sein.

Dienstag, 28. Juni 2011

Ach

Die Sprache
ist die Rache
an der Sache
(Rest p)

Sonntag, 26. Juni 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Du mußt immer in der Lage sein, dir auf alles einen Vers zu machen, wenigstens einen Nonsense-Vers.

Alles Wissen, das du dir erwirbst, um dir selbst und anderen zu imponieren, ist wertlos. Vergiß es wieder oder versuche, es noch einmal, gewissermaßen zwecklos, zu erwerben.

Die Kunst, mit wenigen Worten viel zu sagen, ist nicht sehr verbreitet, umso mehr das Gegenteil.

Den Widerspruch muß man bei sich selbst erproben.

Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Erinnerungen können sehr schmerzhaft sein.

Es bringt nichts, seinen Widersachern nur zu grollen. Damit schadet man sich selbst am meisten.

Viele Wege führen nach Rom, aber was nutzt das, wenn man dort gar nicht hin will.


Meide Menschen, die sich als Weltverbesserer sehen und glauben, alles hänge nur von ihnen ab. Sie könnten behaupten, daß du alles, was dir an Gutem widerfährt, ihnen zu verdanken hast.

Mach dir nichts draus, wenn dich die Leute für wahnsinnig halten. Dies ist eher ein Zeichen dafür, daß sie es selber sind. Und gegen einen wohltemperierten Wahnsinn ist nichts einzuwenden.

Pflege deine Widersprüche und betrachte sie als etwas Positives. Sie bereiten dir vielleicht Mühe, aber sie sind auch ein Zeichen dafür, daß du lebst.

Sei mißtrauisch bei Wissenschaftlern, die sich nicht allgemeinverständlich ausdrücken können.

Bei Gedenk- und Feierstunden, Vernissagen und ähnlichen Veranstaltungen müßte immer eine große Tonne für den Wortmüll bereitstehen.

Du mußt wollen, nicht nur wünschen.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, der aber auch in die Irre führen kann.
Du bist endlich erwachsen, wenn du dich scheust ‚warum?‘ zu fragen.

Was du nicht willst..., das tu dir auch nicht selber an.

Mancher Weg führt in die Irre, was aber sehr unterhaltsam sein kann.

Die Welt braucht dich nicht, darum mußt du erreichen, daß du sie auch nicht brauchst.

Freitag, 24. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Willst du’s im Leben zu was bringen,
musst du nicht das Tanzbein schwingen.
Schwingen darfst du, was auch immer:
Fahnen, Gläser, Unterhosen
oder siebzehn rote Rosen...
besser wird’s dann, selten schlimmer.
Nimm dir für alles genügend Zeit,
sonst tut’s dir am Ende Leid!

Mittwoch, 22. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Du musst dich nicht mit Ruhm bekleckern!
Vermeide tunlichst jeden Schmutz!
Wenn was nicht stimmt, dann darfst du meckern.
Hau ruhig auch mal auf den Putz!
Dann merken DIE, dass du noch bist,
und dass du nicht von Pappe bist.

Montag, 20. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Kommt es mal zu Regenschauern,
musst du das nicht gleich bedauern!
Geh hinaus ins kühle Nass!
Vielleicht wirst du ein wenig breiter,
vielleicht wirst du dabei gescheiter.
Der Regen bringt doch immer was,
und manchmal macht er richtig Spaß.

Sonntag, 19. Juni 2011

Herr Liszt

In Bayreuth, ganz Thüringen und in der ganzen Welt feiert man zurzeit den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Vieles im Leben des großen Wirrtuosen liegt immer noch im Dunkeln. Ramsenthaler hat so Manches ans Licht und in feinen Vierzeilern zu Papier gebracht. Hier eine Kostprobe:


Herr Liszt saß einst am Roten Main
und dachte sich: Muss das denn sein?
Hier ist doch alles furchtbar öde.
Hier wird der Mensch nur krank und blöde.


Sang Liszt oft in der Badewanne?
Bestieg er gerne eine Tanne?
Sah er sich als Bösewicht?
Das alles weiß man leider nicht.


Was Liszt oft im Geheimen dachte,
worüber er nur heimlich lachte:
das darf hier nicht verraten werden...
Doch eines stimmt: Nie trieb er es mit Pferden.

Samstag, 18. Juni 2011

Herr Liszt

In Bayreuth, ganz Thüringen und in der ganzen Welt feiert man zurzeit den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Vieles im Leben des großen Wirrtuosen liegt immer noch im Dunkeln. Ramsenthaler hat so Manches ans Licht und in feinen Vierzeilern zu Papier gebracht. Hier eine Kostprobe:

Herr Liszt kam öfter in Ekstase,
noch länger wurde seine Nase,
doch länger wurde auch sein Pint
und alle dachten nur: Der spinnt!


Wenn Liszt mal nachts nicht schlafen konnte,
dann dachte er an die Musick.
Dann ward er müde, müde, müde...
Das ist, sprach er, der ganze Trick.


Herr Liszt fuhr einst durch ein Gewitter
und sprach: Wenn’s noch mal blitzt, werd’ ich zum Zwitter.
Wir wissen, dass dies nicht geschah.
Irgendwie schade, doch annehmbar.

Mittwoch, 15. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Wenn die Wüstenwinde wehn,
musst du nicht ins Wasser gehen.
Denk einfach nur an’s ewige Eis,
und schon ist dir nicht mehr heiß.

Sonntag, 12. Juni 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Wahre Musik ruft gleiche Ideen in verschiedenen Gehirnen hervor.

Im allgemeinen sind die Geliebten der Dichter ziemlich dumme Schlampen. Die weniger schlechten sind die, die kochen können und keinen anderen Mann aushalten.

Menge, Einsamkeit: gleiche und austauschbare Begriffe für den tätigen und fruchtbaren Dichter. Wer seine Einsamkeit nicht bevölkern kann, kann auch nicht einsam in einer geschäftigen Menge sein.

Bei jeder Revolution werden Unschuldige massakriert.

Diktatoren sind die Domestiken des Volkes, nicht mehr und nicht weniger – übrigens eine dämliche Rolle – und Ehre entsteht, wenn Geist und nationale Dummheit sich vereinen.

Freitag, 10. Juni 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Kriegst du im Alter Faltenhals,
geh trotzdem weiter auf die Balz!

Und kriegst du einen dicken Bauch,
dann tu es auch!

Tu einfach alles, was du magst!
Wichtig ist nur, dass du es wagst!

Mittwoch, 8. Juni 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Es gibt nur ein langes Werk, nämlich das, das man nicht zu beginnen wagt. Es wird zum Alptraum.

Nur wenige Menschen haben das Recht zu herrschen, denn nur wenige Menschen haben eine große Leidenschaft.

Das poetische Gedächtnis, einst eine unendliche Quelle von Genüssen, ist ein unerschöpfliches Arsenal von Folterwerkzeugen geworden.

Die Welt ist eine Welt des Unglücks, des Kampfs und der Ächtung. Welch schreckliche Wahrheit.

Alles ist nichts, außer dem Tod.

Dienstag, 7. Juni 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Auch du bist überflüssig. In einer Überflußgesellschaft ist das nicht verwunderlich.

Wir leben im Zeitalter des Unechten: Gefühle, Gedanken... alles unecht.

Auf der Suche nach dem Ursprünglichen kann es sein, daß man große Sprünge machen muß.

Wer zum Uferlosen tendiert, kann leicht untergehen.

Wenn du schon ein Ungeheuer sein willst, darfst du dich nicht daran stören, wenn du dir selber nicht ganz geheuer vorkommst.

Die Unlust kann auch als Lust empfunden werden.

Du mußt verzeihen können, auch dir selber.

Irgendwann besteht dein Leben fast nur noch an Erinnerungen an verpaßte Gelegenheiten. Verpasse also die Gelegenheiten so, daß du dich später mit Vergnügen daran erinnern kannst.

Montag, 6. Juni 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Erwarte keine Hilfe von denen, die dir gestern noch geholfen haben, sie können dich von heute auf morgen fallen lassen, wenn es ihnen in den Kram paßt.

Denke bei klugen Reden und Gesprächen daran, daß Genies – Provinzprofessoren sowieso – immer auch Hochstapler sind.

Je höher du steigst, desto mehr mußt du fähig sein, große leere Worte abzusondern.

Wer nicht auf bessere Zeiten hofft, kann gleichwohl angenehm überrascht werden.

Viele kommen hoch hinaus, auch ohne einen Horizont zu haben.

Nur mit Humor läßt sich die eigene Nichtigkeit ertragen.

Sonntag, 5. Juni 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Lass dich nicht vom Glück berauschen!
Rechne stets mit bösen Dingen!
Du musst auch nicht mit Andern tauschen!
Sei stets bereit! Dann wird's gelingen.
Und wenn es einmal nicht gelingt,
ist's am besten, wenn man singt.

Mittwoch, 1. Juni 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Lass die flatte Ratte sausen!
Vergiss auch all die andern Flausen:
das Internet, den Cyber-Sex,
all die digitalen Drecks!
Genieße nur den Sonnenschein!
Mit Freunden oder auch mal ganz allein!

Samstag, 28. Mai 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Spiele das Nichts
verschlinge das Sein
werde vermessen
und unsagbar klein

Rufe die Botschaft
in dunkler Nacht
so wie’s die Helden
auch früher gemacht

Werde zu Wotan
beherrsche Walhall
herrsche mit Tücke
dann kommt der Knall

Küsse den Schädel
und das Gebein
Dann wirst du immer
und ewiglich sein

Freitag, 27. Mai 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Lass dem Herzen Raum genug!
Hüte dich vor dem Betrug!
Geh gelassen deinen Weg!
Zög're nicht! Sonst bist du weg!

Sonntag, 22. Mai 2011

Zur Lage

Man sollte leicht durchs Leben gleiten,
leicht und gelassen, wie ein Funke.
Genau! Wer wollte das bestreiten?
Wer's tut, ist eine böse Unke.

Ich bin die Unke! Hört mir zu:
Hier gibt es keine Leichtigkeit!
Vielleicht am Ende in seliger Ruh...
Heut herrscht die Niederträchtigkeit.

Bös sind die Lehrer, Professoren!
Bös sind die Priester, Moderatoren!
Und beese sind die Therapeiten!

Und böse sind die Kritiker!
Und böse die Politiker!
Wer kann da leicht durchs Leben gleiten?

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Ein nützlicher Mensch zu sein, ist mir immer als etwas höchst Hässliches vorgekommen.

Ein großer Mensch und ein Heiliger für sich alleine, das ist die einzige wichtige Sache.

Jeder Mensch, der nicht die Bedingungen seines Lebens akzeptiert, verliert seine Seele.

Einen Schwindler nennen wir den Spieler, der ein Mittel gefunden hat, immer zu gewinnen. Wie sollen wir einen Menschen nennen, der mit nur etwas Kleingeld Glück und Genie kaufen will?

Was den Schriftsteller anbelangt, so liegt ihr Preis in der Wertschätzung ihrer Kollegen und in der Kasse der Buchhändler.

Freitag, 20. Mai 2011

kleines Zitat

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte,
käm' ich in Verlegenheit:
Was ich mir denn wünschen sollte,
eine gute oder eine schlimme Zeit.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte,
wünscht' ich mir etwas Glücklichsein.
Denn wenn ich gar zu glücklich wäre,
hätte ich Sehnsucht nach dem Traurigsein.

Friedrich Holländer

Mittwoch, 18. Mai 2011

Ramsenthaler fragt sich

ob man die Geisteswissenschaften nicht insgesamt abschaffen sollte. Mehr als 90% der Bevölkerung wissen sowieso nichts von ihrer Existenz und ihr Beitrag zum Gemeinwohl kann vernachlässigt werden. Gut, man wird zunächst viele arbeitslose Professoren und Dozenten haben, doch man könnte sie als Hilfspfleger in Altersheimen und anderen Anstalten einsetzen.

Sonntag, 15. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Jedes gut gebildete Gehirn trägt in sich zwei Unendlichkeiten, den Himmel und die Hölle; und in jedem Bild einer dieser Unendlichkeiten erkennt es sofort eine seiner Hälften.

Und was ist nicht alles ein Gebet? – Scheißen ist ein Gebet, sagen die Demokraten, wenn sie scheißen.

Ich bin ein wahrer Wüstling. Ich liebe die Orgie und ich würze sie mit Ironie.

Was er Geist erschaffen hat, hat mehr Leben als die Materie.

Misstrauen wir dem Volk, dem gesunden Menschenverstand, dem Herzen, der Inspiration und dem Augenschein.

Dienstag, 10. Mai 2011

Die Fragen des Herrn Ramsenthaler

Was würde geschehen, wenn man alle Politiker in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Geisteswissenschaftler in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Schauspieler in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Pfarrer in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Ärzte und Therapeuten in einen großen Käfig stecken würde?

Was würde geschehen, wenn man alle Journalisten in einen großen Käfig stecken würde?


Natürlich sind auch die weiblichen Vertreter dieser Spezies gemeint!

Weitere Fragen dürfen Sie selber stellen!

Sonntag, 8. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht existieren muss.

Der Stoizismus ist eine Religion, die nur ein Sakrament hat: den Selbstmord.

Das Böse geschieht ohne Anstrengung, gewissermaßen natürlich, schicksalhaft;
das Gute ist immer das Ergebnis einer Kunst.

Wer die Genüsse ehrbarer Handlungen von sich weist, kann nur die schrecklichen Genüsse des Lasters erleben.

Das Lachen ist satanisch, es ist also zutiefst menschlich.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Es gibt so viele Schönheiten, wie es Formen gibt, das Glück zu suchen.

Unglücklich ist vielleicht der Mensch, aber glücklich der Künstler, den die Sehnsucht zerreißt.

Wenn die Religion von der Welt verschwinden würde, man würde sie im Herzen eines Atheisten wieder finden.

Da die Kirche die Liebe nicht unterdrücken konnte, wollte sie sie wenigstens desinfizieren, und darum hat sie die Ehe erschaffen.

Wenn ihr hört, dass der Fortschritt der Aufklärung gelobt wird, vergesst niemals, dass die schönste aller Listen des Teufels darin besteht, euch davon zu überzeugen, er existiere nicht.

Dienstag, 3. Mai 2011

So oder so

Wie es ist

Alles ist bedeutungslos
ohne Sinn und Summ
Wer noch etwas andres sagt
ist entsetzlich dumm



Wie es sein sollte

Morgens bricht der Sinn herein
mittags kommt das Glück
abends kriegst du obendrein
Anerkennung Stück für Stück

Montag, 2. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Der Künstler von heute ist schon seit vielen Jahren, und obwohl er keinerlei Meriten vorzuweisen hat, ein einfaches verwöhntes Kind.


Was ist Kunst? Prostitution.


Inspiration kommt immer, wenn der Mensch es will, aber sie verschwindet immer, wenn er es will.


Alles was schön und edel ist, ist das Ergebnis von Vernunft und Berechnung.

Sonntag, 1. Mai 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Beim Essen wie bei der Liebe hat uns die Natur selten genügend Geschmack verliehen um zu erkennen, was uns nicht bekommt.

Der Liebesakt hat eine große Ähnlichkeit zur Folter oder zu einer chirurgischen Operation.

Der Hass ist eine wertvolle Flüssigkeit, ein viel teureres Gift als das der Borgias, denn es ist aus unserem Blut, unseren schmutzigen Gedanken, unserem Schlaf und aus zwei Dritteln unserer Liebe gemacht! Man muss sparsam damit umgehen!

Samstag, 30. April 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Mach dir nichts aus dem Vorwurf, du würdest vor Problemen fliehen. Vor Problemen muß man fliehen, wenn man sie nicht lösen kann.

Viele Politiker sorgen nur für ihr höchst persönliches Allgemeinwohl.

Um sich pudelwohl zu fühlen, muß man nicht zum Hund werden.

Das Private nimmt in unseren Regionen einen viel zu großen Raum ein.

Was aber ist deine Pflicht? Die Anforderungen des Alltags.

Von nicht wenigen, die es zu einer gehobenen Position gebracht haben, läßt sich sagen: sie sind fachlich eine Niete und menschlich ein Schwein.

Pflichten ja, aber pflegeleicht.

Quatsch machen: Wie schön!

Such dir nur solche Qualen, die Lust bereiten.

Quäle dich nicht selbst zum Scherz!

Das Quaken der Frösche ist dem Geschwätz mancher Menschen vorzuziehen.

Auf dem Weg zur Quelle mußt du durch manchen Sumpf waten.

Für alles kriegst du eine Quittung, aber nicht jede kannst du beim Finanzamt geltend machen.

Auch wenn du nichts vom Quantensprung verstehst, darfst du bisweilen große Sprünge machen.

Wer heute eine Revolution machen wollte, fände genügend Wohlstandsmüll, um schöne Barrikaden zu bauen.

Wenn Rache dir schwerfällt, mußt du von vornherein bösartig sein.

All unsere Regeln und Gesetze sind keine gute Grundlage, um Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen.

Religionen werden immer mehr durch die Moden ersetzt.

Mittwoch, 27. April 2011

Hinweis zur Poetik

Man muss die Schwermut auf die Spitze treiben, bis zu einer Art düsterem Nonsense.
Das hilft ungemein. Als Form könnte man sich den Limerick denken. Ich bevorzuge das
Sonett. Etwa so:


Im Leben sind wir nur Trabanten
von einem unbekannten Stern.
Wir sind nur Adjutanten
von einem unbekannten Herrn.

Wir sind nur kleine Teilchen
Von einem unbekannten Werk.
Wir sind ganz blasse Veilchen
von einem Gartenzwerg.

Und alles bleibt sich immer gleich,
vom Säugling bis zur alten Leich’:
immer dasselbe, ohn’ Unterlass.

Vergeblich fragt man sich: Warum?
Um zu verstehen, sind wir zu dumm.
Nur manchmal gibt es etwas Spaß.

Montag, 25. April 2011

Das Leben ist so nett 27

Im Leben steht man mittendrin,
doch manchmal nebendran.
Ich frag mich, wer ich wirklich bin:
Ein Tier, ein Baum oder ein Mann?

Was macht nun diese Frau denn da?
Wie kommt sie nun hier her?
Sie schaut mich an, so sonderbar:
Hält sie mich denn für einen Bär’?

Das könnte wirklich sein,
denn Honig mag ich und auch Lachs.
Doch für einen Bär bin ich zu klein.

Bin ich am Ende denn ein Dachs?
Oder ein Affe aus dem Zoo?
Gefangen bin ich, trotzdem froh.

(Wer bin ich wirklich? Lass es sein!)

Freitag, 22. April 2011

Das Leben ist so nett 26

Am Abend wird das Leben leise,
es klingt auf ganz besondre Weise,
doch nur, wenn man es wirklich will –
ansonsten ist das Leben Müll.

Vom Wohlergehen gibt’s nur Reste,
der Abfall ist vom Rest das Beste.
Alles ist schon abgekartet,
für den, der mehr für sich erwartet.

Man fühl sich ständig wie besoffen,
man würde gern noch mehr erhoffen,
man wäre gern ein Anderer.

Doch immer dreht man sich im Kreise,
man stinkt auf ekelhafte Weise,
man ist und bleibt ein Wanderer.

(Denn Ich ist stets ein Anderer.)

Dienstag, 19. April 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Als ernster Mensch wirst du nicht unbedingt ernst genommen, eher durch närrische Kapriolen.

Der Ernst des Lebens ist nur dann erträglich, wenn du bisweilen wie ein Kasper damit umgehst.

Zuerst ist die Einsamkeit kaum zu ertragen, dann gewöhnst du dich daran, und zuletzt ist jeder, der dich der Einsamkeit entreißen möchte, ein Störenfried.

Pflege deine Eitelkeiten, nur durch sie findest du Beachtung.

Enttäuschungen geben der Vergangenheit einen gewissen Glanz, zumindest hat man etwas, über das man lange nachdenken kann.

Jede Euphorie endet letztlich im Dreck, was aber kein Grund ist, ihr immer aus dem Weg zu gehen.

Nicht alles, was du tust, mußt du dir und anderen erklären. Nimm dir die Freiheit, manches aus einer unerklärlichen Laune heraus zu tun.

Montag, 11. April 2011

Das Leben ist so nett 25

Wenn alte Menschen fallen,
fallen sie meist schwer.
So ist nun mal das Leben:
Am Ende schwer und leer.

Es gab erfüllte Tage
und Feste noch und noch.
Am Ende kommt die Bahre
und ein dunkles Loch.

Wer jetzt noch nichts erfahren,
erfährt es nimmermehr.
So sagte schon der Rabe

auf seiner Zimmertür.
Sein Herr liegt längst im Grabe:
Verwest, verfault, ohne Gespür.

(Quoth The Raven Nevermore)

Freitag, 8. April 2011

Das Leben ist so nett 24

Man sollte leicht durchs Leben gleiten,
leicht und gelassen, wie ein Funke.
Genau! Wer wollte das bestreiten?
Wer's tut, ist eine böse Unke.

Ich bin die Unke! Hört mir zu:
Hier gibt es keine Leichtigkeit!
Vielleicht am Ende in seliger Ruh...
Heut herrscht die Niederträchtigkeit.

Bös sind die Lehrer, Professoren!
Bös sind die Priester, Moderatoren!
Und beese sind die Therapeiten!

Und böse die Politiker!
Und böse die Dogmatiker!
Wer kann da leicht durchs Leben gleiten?

(Darüber kann man lange streiten.)

Dienstag, 5. April 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Jeder Berufsstand hat seine eigenen Eitelkeiten, wenn du sie nicht berücksichtigst, wirst du scheitern.

Edel sei der Mensch... Wenn’s dazu nicht reicht, kann man zu Edelbränden greifen.

Du lebst sowieso das falsche Leben, aber das solltest du dir so angenehm wie möglich gestalten.

Die besten Fallen stellt man sich selber.

Laß das Leben! Du hast doch das Fernsehen und andere Formen der Fiktion.

Mit vielen Ferkeleien wird man nicht unbedingt zu einer richtigen Sau.


Es genügt nicht, nur die Fassade zu pflegen.

Frohsinn allein genügt nicht. Du brauchst all die Gemütslagen zwischen Traurigkeit und ausgelassener Trunkenheit, um leben zu können.

Um wirklich frei zu sein, mußt du auch wissen, daß du frei bist.

Faul darfst du sein, doch nicht bis zur Erschöpfung.

Feiglinge sind bestenfalls miß-mutig.

Was nutzt dir die Fitness, wenn du geistig unbeweglich bist.

Du findest nur das schon Vorhandene, alles andere mußt du erfinden.

Genieße die Fehler der anderen, manchmal auch die eigenen.

Bis zu einem gewissen Grad bleibt jeder ein Fremder in seiner Gesellschaft, der eine mehr, der andere weniger.

Sonntag, 3. April 2011

Das Leben ist so nett 23

Graue Menschen überall:
Graue Gesichter, graues Haar.
Sie sprechen leise, ohne Schall,
wenn sie nicht schweigen, ganz und gar.

Manche sehen aus wie tot,
die Augen stumpf und starr;
andere sind entsetzlich rot,
vom Bier, vom Schnaps, nachts an der Bar.

Wer ist dran schuld? Das Schicksal?
Das Klima? Der Karneval?
Oder einfach nur das Leben?

Schuld sind die Politiker,
die immer lauten Kritiker
und eben doch das Leben.

Samstag, 2. April 2011

Bekenntnis

Ich bin der Ratzeputz der Nacht,
ich weiß genau, wie man es macht.
Jawohl ich weiß, ganz ohne Stuss,
wie man es machen muss.

Ich aber mach es leider nicht:
ich bin ein ziemlich fauler Wicht!

Mittwoch, 30. März 2011

Soeben erschienen

"Walküren und andere Fantome. Die schönsten Seiten aus den Bayreuther Ab- und ZuFällen".
Mit vielen Gedichten und anderen Texten von Rupprecht S. Ramsenthaler...

Montag, 28. März 2011

Aufgepasst

Kurz vor der Erscheinung:

"Walküren und andere Fantome.
Die schönsten Seiten aus den
'Bayreuther Ab- und Zufällen'"

Das Leben ist so nett 22

O gib dem Leben einen Sinn:
Das Leben ist die Lügnerin,
das Leben ist der Höllenschlund,
das Leben ist mal grau, mal bunt.

Aus Ekel bleibe ich im Bett,
ich bin so schmutzig, bin so fett.
Die Lampen glotzen grün und rot,
ich hätte gern ein Butterbrot.

Das Leben ist total verhunst,
drum mache ich auch keine Kunst.
Ich mache nur Gereimtes.

Ich spüre, wie mich alles stört.
Warum nur ward ich nicht erhört?
Es gibt nur noch Geleimtes...

Samstag, 26. März 2011

La vie

La vie est brève
un peu de rêve
un peu d'espoir
et puis bon soir

Mittwoch, 23. März 2011

Das Leben ist so nett 21

Im Leben hilft nur leichter Wahn,
wohl temperiert wie Bachs Klavier,
der hilft auch gegen diesen Zahn
der Zeit und gegen jegliches Getier,

das immer wieder deine Bahn
empfindlich stört.
Ja, das ist unerhört!
Doch du kannst nix dagegen machen,

du kannst nur leise lachen,
wenn diese matten Schranzen
wollen auf deiner Nase tanzen.

Zieh dich zurück in deinen Wahn!
Lebe im schönen Schlendrian!
Lass fahren diese Nebensachen!

Dienstag, 22. März 2011

Dromedare

Auf dem Rücken seiner Dromedare
reiste Don Pedro D'Alfamare
voller Freude durch die Welt,
fand alles wohl bestellt.
Ich tät' es auch, auch ohne Ware,
hätte ich nur die Dromedare.

(frei nach Guillaume Apollinaire)

Rätsel

Spürbar ist's, doch ziemlich leise,
jeder kennt's auf seine Weise,
es ist immer um dich rum -
pack es einfach, sei nicht dumm!

Mittwoch, 16. März 2011

Aus der Werkstatt des Eigenschaftswortlers

Das Unanständige

Wenn in einem Tal sich zwei begegnen, kann es sein, dass das Unanständige geschieht. Dabei ist es vollkommen gleichgültig, ob es sich um zwei Frauen, zwei Männer, einen Mann und eine Frau, zwei Saubären oder um andere handelt. Das Unanständige kann zustande kommen, muss aber nicht.

aus: F. J. Schultz: Ramsenthaler. Der Melankomiker aus Oberfranken. Bericht über die letzten Wochen seines Dasein und über sein Verschwinden nebst einer Auswahl aus seinen Aufzeichnungen. Berlin. Verlag Rolf A. Burkart. 1988

Sonntag, 13. März 2011

Das Leben ist so nett 20

Manchmal denke ich für mich:
Das Leben ist absonderlich
Manchmal ist es elegant
doch dann wieder eitler Tand

Manchmal ist es schizophren
zugleich doch wieder fotogen
Manchmal ziemlich abgefahren
dann gebrechlich alt an Jahren

Manchmal ist es aufgenuttet
und dann wieder ausgeputtet
Manchmal schön und königlich
doch dann wieder elendig

Wie es aber wirklich ist
weiß nicht mal der Herre Christ


aus: Der Rote Ramsenthaler Reader
(soeben erschienen)

Freitag, 11. März 2011

Fast follkommene Fragmente

57.
Tief in den Brunnen steigen
im Schlamm wühlen
und vielleicht etwas Schönes finden




58.
Die Elstern schäkern in den Zweigen
Ich verstehe ihre Sprache nicht
und habe ihnen nichts zu sagen




59.
Jetzt im warmen Wasser liegen
die alten Knochen pflegen
im Dampf sich auflösen
und wie Apollo ein neues Leben beginnen




60.
Wandern immer weiter wandern
auch im Winter
und hinter den weißen Bergen
das geheime Ziel erreichen




61.
Was ich empfinde wenn ich empfinde
geht keinen was an
Nur bisweilen verrate ich
kleine Geheimnisse



62.
Den Mond anzuheulen
bringt auch nichts
Er hört es sowieso nicht
und man läuft Gefahr
für verrückt erklärt zu werden

Mittwoch, 9. März 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Du mußt lernen, Stunden, ja Tage untätig aber in heiterer Stimmung verstreichen zu lassen.

Auch du bist überflüssig. In einer Überflußgesellschaft ist das nicht verwunderlich.

Wir leben im Zeitalter des Unechten: Gefühle, Gedanken... alles unecht.

Auf der Suche nach dem Ursprünglichen kann es sein, daß man große Sprünge machen muß.

Wer zum Uferlosen tendiert, kann leicht untergehen.

Wenn du schon ein Ungeheuer sein willst, darfst du dich nicht daran stören, wenn du dir selber nicht ganz geheuer vorkommst.


Die Unlust kann auch als Lust empfunden werden.


Du mußt verzeihen können, auch dir selber.

Irgendwann besteht dein Leben fast nur noch an Erinnerungen an verpaßte Gelegenheiten. Verpasse also die Gelegenheiten so, daß du dich später mit Vergnügen daran erinnern kannst.

Manchmal mußt du so lange an einem Ort verharren, bis du meinst, die Zeit stehe still.

Schön wäre es, wenn man bis ins hohe Alter hin und wieder eine lustvolle Verführung erleben könnte.

Als Versager zu gelten, hat auch Annehmlichkeiten: Du wirst von den meisten in Ruhe gelassen.

Übe dich im Verzicht. Es ist angenehmer auf etwas zu verzichten, als es von anderen vorenthalten zu bekommen.

Auch die Vollkommenheit ist letztlich nur ein Bruchstück.

Auch dein Leben besteht größtenteils aus Varianten.

Wenigstens einmal im Jahr sollst du nur den Vögeln lauschen.

Wir leben in einer virtuellen Welt, aber wer hat sie installiert?

Wir sind vergänglich, das kann oder will auch Gott nicht ändern.

Manche flüchten sich in die Verwirrung, weil ihnen alles klar geworden ist.

Führe dich oft in Versuchung!

Sonntag, 6. März 2011

Zugabe

Einst hauste ein Mann in Prien,
ihm alles so traurig erschien.
Doch dann kam auf einmal das Glück,
und er wollte niemals zurück
in die schöne Klinik in Prien.

Samstag, 5. März 2011

Träume aus der Klinik

Verschwinden

Ich soll verlegt werden
Der Bus steht schon vor der Tür
Und ich weiß
Man wird mich nicht mehr finden


Bevor mir das passiert, verschwinde ich lieber gleich von alleine...

Anders gesagt:

Coming home

hoi
mein goi
im heim
in como

Aufzeichnungen aus der Klinik

Man muss die Schwermut auf die Spitze treiben, bis zu einer Art düsterem Nonsense.
Das hilft ungemein. Als Form könnte man sich den Limerick denken. Ich bevorzuge das
Sonett. Etwa so:


Im Leben sind wir nur Trabanten
von einem unbekannten Stern.
Wir sind nur Adjutanten
von einem unbekannten Herrn.

Wir sind nur kleine Teilchen
Von einem unbekannten Werk.
Wir sind ganz blasse Veilchen
von einem Gartenzwerg.

Und alles bleibt sich immer gleich,
vom Säugling bis zur alten Leich’:
immer dasselbe, ohn’ Unterlass.

Vergeblich fragt man sich: Warum?
Um zu verstehen, sind wir zu dumm.
Nur manchmal gibt es etwas Spaß.

Donnerstag, 3. März 2011

Das Leben ist so nett 19

Und wieder ist die Fastnacht* da!
Im Leben immer, sowieso.
Wir sangen gerne Tralala
und war’n im Grunde gar nicht froh.

Wir tanzten gerne aus der Reihe,
verließen gern den alten Trott.
Dann kam’s zu einer höh’ren Weihe,
nun bleibt nur Ironie und Spott.

Schale Gedichte, müde Wut,
schon morgens ist uns gar nicht gut,
wir würden gern uns übergeben.

Unsagbar zäh ist unser Blut,
fast bis zum Hals steht uns die Flut.
Vorbei ist unser höh’res Streben.


*Variante: der Fasching

Mittwoch, 2. März 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

In einer schlaflosen Nacht kannst du den Unsinn des Lebens erkennen, danach schläfst du besser.

Jeder schweigt anders.

Unseren täglichen Sinn gib uns heute!

Die im Schatten schwitzen nicht.

Das Schicksal könnte ohne den Zufall nicht in Erfüllung gehen.

Erkenne dich selbst und sage niemandem etwas davon!

Manche Menschen sind völlig nichtssagende Schwätzer.

Die Sünden bereut man am meisten, die man nur halbherzig begangen hat.

Wer sich selbst gut kennt, wird auch vor anderen nicht mehr erschrecken.

Irgendwann wird man zu dem, der man glaubt zu sein.

Es gibt keinen Sinn, aber viele Formen von Sinnersatz: Disziplin, Religion, Vernunft, Zen, Therapie... Du hast die freie Auswahl.

Wer das Sagen hat, verbietet gern anderen das Wort.

Wer zu viel mit sich selber redet, findet nur eine Selbstsicherheit, die auf schwachen Füßen steht.

Das Leben ist so nett 18

Im Leben ist’s – jetzt kommt es raus –
so wie in einem Krankenhaus*:
Der Chefarzt kommt mal zur Visite,
man hat an ihn so manche Bitte,

doch leider wird sie nicht erfüllt.
Es ist die Krankheit, die man fühlt,
Krankheit im Körper, Krankheit im Schädel.
Frau wünscht, sie wäre noch ein Mädel,

Mann denkt an seine Jugendsünden,
die würde er jetzt gern verkünden,
doch keiner ist dran int’ressiert.

Man hockt hier unter fremden Leuten,
umringt von forschen Therapeuten,
man hockt hier rum, man schweigt, man friert.


* Variante: Irrenhaus

Montag, 28. Februar 2011

Aufzeichnungen aus der Klinik

Heute morgen eine Stunde in der Nein-Sager-Gruppe. Ziemlich anstrengend!. Wir gehen dabei im Raum umher. Ohne Blickkontakt! Und sagen ständig Nein. Sagen, flüstern, murmeln, schreien usw. Ziemlich anstrengend, wie gesagt.
Die Ja-Sager-Gruppe am Nachmittag ist dagegen wesentlich angenehmer. Auch dabei gehen wir im Raum umher, aber wir lächeln uns an, und flüstern, sagen, schreien immer zu ja.
Es ist so schön, auch einmal ja zu sagen, behauptet unsere Therapeutin.
Jajajajajajaja....
Auch nicht immer einfach!
In dieser Art gibt es noch einige Gruppen: ‚Charmantes Umgehen mit hartnäckigen Menschen’, ‚Furzen ohne schlechtes Gewissen’ (vorher gibt’s immer eine Zwiebelsuppe, trotzdem gelingt es nicht immer), ‚Sein inneres Ich nach außen stülpen’, ‚Glück empfinden und darüber sprechen’, ‚Sinnsuche in dunklen Räumen’, 'Lach-Yoga im Freien' und vieles mehr. Am besten gefällt mir der ‚Kreative Tanz mit Anfassen’. Es gibt hier einige sehr angenehme Ladies.

Sonntag, 27. Februar 2011

Aufzeichnungen aus der Klinik

Das heutige Thema der Gruppentherapie war „Stressbewältigung in öffentlichen Verkehrsmitteln“. Dazu wurden die Stühle, immer zwei nebeneinander, in einer langen Reihe aufgestellt. Nachdem wir uns hingesetzt hatten, fragte unsere Gruppentherapeutin, wie wir denn reagieren würden, wenn einer im Bus plötzlich anfangen würde lauthals zu singen.
„Etwa ‚ Wir lagen vor Madagaskar’. Herr zu Tuttenberg, sie kennen doch sicher dieses Lied, Sie waren doch lange genug bei der Bundeswehr. Nun, dann singen doch mal!“
Natürlich kannte er es und begann zu singen: Wir lagen vor Madagaskar... hörte dann aber wieder auf.
„Was ist in einem solchen Fall zu tun?“
Keiner wusste es. Endlich meldete ich mich zu Wort: Einfach mitsingen. Und fing gleich damit an:
Ein Lied, zwo drei: Wir lagen vor Madagaskar.
Und schon bald schmetterten alle
Wir lagen vor Madagaskar
und hatten die Pest an Bord.
In den Kesseln kochte das Wasser
und täglich ging einer über Bord...
Und damit war diese Gruppentherapiestunde beendet.

Träume aus der Klinik

Am Meer

Da bist du nun
endlich am Meer
Doch du hängst
hoch oben an der Klippe
an einem dünnen Seil
und du weißt
dass es bald
reißen wird

Freitag, 25. Februar 2011

Aufzeichnungen aus der Klinik

Heute bekam ich einen Brief von einem alten Freund, in dem es heißt:

"...wenigstens 80 % der sog. Psychotherapie sind therapeutischer Schwachsinn oder larvierte Entwertung und Entwürdigung.
Nebenbei gesagt haben die meisten Psychotherapeuten ein dickes Ding mit sich selbst am Laufen."

Ist das wirklich so? Mein Bezugstherapeut, ein so netter, fürsorglicher Mensch, sollte er auch ein dickes Ding mit sich selbst am Laufen haben? Den ganzen Tag denke ich darüber nach. Gegen zehn Uhr abends schlafe ich zwar gleich ein, doch in der Nacht um zwei wache ich auf und ich grüble weiter darüber nach. Therapeutischer Schwachsinn oder larvierte Entwertung und Entwürdigung? Das darf doch wohl nicht sein! Ich brauche einen Tasse Entspannungstee. „Nuit tranquille“, eine französische Marke, von der ich immer einige Beutel im Gepäck habe.
Auf der Station gibt es um diese Zeit kein heißes Wasser mehr. Aber unten bei der Rezeption gibt es noch einen Warmwasserspender. Da sitze ich nun auf einem der Ledersofas. Um mich herum absolute Leere und Stille, wo tagsüber immer Hunderte von Menschen hin und her gehen. Hier könnte ein Horrorfilm beginnen. Fortsetzung im Kellergeschoss in einem der endlosen, weiß gekachelten Gänge... Irgendwo lauert Jack Nicholson mit seiner Axt!
Im Grunde sind wir alle gleich. Jeder hat mindestens ein dickes Ding mit sich selbst am Laufen.
Ein Gedicht fällt mir ein:

Ich bin du bist
Wir sind ihr seid
Wir tragen all das gleiche Kleid
Wir haben alle nichts zu lachen
Und müssen trotzdem weitermachen

Ich weiß es nicht mehr genau: Heißt es ‚müssen’ in der letzten Zeile? Oder sollen, dürfen, können, werden...?

Fast follkommene Fragmente

53.
Porträts geheimnisvoller Personen
Fürsten und Fantome
in einem düsteren Saal
im Qualm des Kaminfeuers
Schwerer Rotwein bewirkt alles weitere



54.
Wenn ich bedenke
daß ich in nur wenigen Jahren
nicht mehr denken werde
könnte ich jetzt schon aufhören zu denken
Doch mein Hirn gibt keine Ruhe



55.
Schiffbruch erleiden
und aus dem eigenen Wrack die Reichtümer retten
um damit ein neues Leben zu beginnen




56.
Grauer wird es immer grauer
was aber nicht heißt
daß sich dahinter eine Katastrophe verbirgt

Donnerstag, 24. Februar 2011

Aus der blauen Luft

Die Felle sind mir davongeschwommen
verbissen versuche ich
die nackte Haut zu retten
ohne auf einen blauen Zweig zu kommen

***

Vieles zu wissen
und immer mehr zerfällt das Ich
und zurück bleibt
der Schwach- und Wahnsinn
manchmal als Genie getarnt


***


Sich in der Vergangenheit verstecken
die Gegenwart vergessen
und die Zukunft langsam
auf sich zukommen lassen

Mittwoch, 23. Februar 2011

Fast follkommene Fragmente

46.
Buttermilch mag ich nicht
Auch das muß einmal gesagt werden
Es bedarf solcher Hinweise
um nicht mißhandelt zu werden
Auch wenn es dann manche dennoch tun


47.
Dieser bleiche kalte Himmel
mit den roten Schlieren
der untergegangenen Sonne
dringt nach und nach in mein Hirn



48.
Als ich merkte
daß ich den Mantel vergessen hatte
wurde mir kalt und
ich fühlte mich schutzlos
und fing an zu lachen



49.
In den blattlosen Zweigen der Bäume
turnen die Eichelhäher
und künden einen harten Winter
Ich will es nicht glauben


50.
Gerne würde ich mich verkleiden
und ein anderer sein
was dann aber auch
bald wieder so sein würde



51.
Fühlst du das Fühlen?
Ich fühle
wie es langsam zu Ende geht



52.
Jetzt möchte ich am Meer sein
irgendwo in der Bretagne
aus dem Nebel in die Sonne wandern
und wieder in den Nebel zurück
Deftige Mahlzeiten in einer Hafenkneipe
und mindestens 14 Stunden schlafen

Dienstag, 22. Februar 2011

Aufzeichnungen aus der Klinik

(Wie man sich denken kann, hatte Ramsenthaler jede Menge psychischer Probleme. Einige Wochen hat er auch in einer Klinik verbracht. Hier eine Auswahl seiner Aufzeichnungen aus dieser Zeit.)

Gleich am ersten Tag hatte ich ein Gespräch mit dem Chefarzt, Prof. Theobald Gabel. Er ist Spezialist für taube Stellen und ist der Meinung, jeder Mensch habe irgendwo am Körper eine taube Stelle, die nur entdeckt werden müsse, um ihn zu heilen.
Ich bin zwar leicht schwerhörig, gebe ich zu Bedenken, aber eine taube Stelle konnte ich bisher bei mir noch nicht entdecken.
Doch, doch! Ereifert sich Professor Gabel. Auch Sie haben eine taube Stelle! Wenn wir sie finden, stechen wir mit dieser Gabel hinein, nur ganz leicht, und sie werden sich schon bedeutend besser fühlen.
Er hat nämlich eine Gabel entwickelt, aus einer ganz bestimmten, geheimen Metalllegierung, die er zur Heilung seiner Patienten verwendet.
Nach fünf Minuten werde ich entlassen, mit dem Auftrag, meine taube Stelle zu finden.

Aus der blauen Luft

Aus der blauen Luft
kann man wenn man will
sich vieles holen
der Nutzwert geht gegen Null
und dennoch findet man manches
das sich gebrauchen lässt




Die Kindheit ist längst vorbei
gleichwohl lohnt sich
die Suche danach
auch wenn nur ein alter
blauer Hut
dabei herauskommt

Fast follkommene Fragmente

40.
Alles spielt in der Gegenwart
die Vergangenheit hat ausgespielt
und in Zukunft werde ich weiter spielen


41.
Hütet euch vor denen
die euch sagen
man solle sich hüten
Seid auf der Hut
mit oder ohne Borsalino


42.
Man soll sich nicht
zur Schlachtbank führen lassen
auch wenn alle Welt
nach großen Braten giert
und fette Würste haben will


43.
Ein Vorgang der mir Schreie entreißt
Irgendwo an der Grenze zwischen
Wahn und Wirklichkeit
Hinterher weiß ich nichts mehr


44.
Inmitten einer Menge von Menschen
die schreien und lärmen
denke ich an dich
an die schönen Momente
als die Sonne gerade unterging



45.
Auch wenn ich nichts mehr fühle
bleibt doch das Gefühl
einer lustlosen Leere
die mich umgibt

Tolle Therapien

Regeneration und Selbstheilung
Das Auge erzählt
Heilen mit dem Schwingungsfeld der Menschen
Whale Dreaming
Spirituelle Folk- und Mutter-Erde-Songs
Rainbow Spirit
Psychology of Vision
Der Highway zur Seele
Geomantische Arbeit im Quellheiligtum
Geomantisches Pilgern
Kontemplatives Beten
Habitus der Hoffnung
Leben im Koffer
Messianisches Mantra

Sonntag, 20. Februar 2011

Das Leben ist so nett 17

Im Leben kommst du nicht sehr weit,
zu kurz ist auch die eigne Zeit.
Man fühlt sich wie ein wildes Tier,
in seinem Käfig eingeschlossen.

Das Leben ist wie altes Bier
Wie angefaulte Bambussprossen,
und beides noch in einem Topf.
Da fasst man sich doch an den Schopf

und will aus diesem Sumpf sich ziehen
und dann ganz schnell von hinnen fliehen.
Doch wie gesagt: man kommt nicht weit.

Man landet nur im nächsten Loch,
in das zuvor das Elend kroch...
Da hock ich dann im Narrenkleid.

Samstag, 19. Februar 2011

Tolle Therapien

Reinkarnationstherapie
Körperpsychotherapie
Reiki Praxis
Meridian-Energie-Techniken
Einfach nur sein
Sinnliche Wege
Wege zur Veränderung
Transpersonale Psychotherapie
TouchLife Massage
Esoterische Psychotherapie
Licht-Meditationen
Qualifizierte Metamorphose
Heilen und Lindern mit Edelsteinen und Kristallen
Ganzheitliche Farbberatung
Die Matrix des Wassers
Im Urlaub zur Mitte finden
Courage for LifeWork
Universaler Sufismus
Pure Lust & Leidenschaft
Quigong Energieheilung
Elements of Rejuvenation
Aufbruch in ein neues Land
The Pure Conciuosness
Santulan Meditationsmusik
Die Kunst des Wohnens
Die integrative Sehtherapie
Meditationen zum magischen Selbst
PSI Phänomene

Freitag, 18. Februar 2011

Das Leben ist so nett 16

Es ist doch nicht zu fassen:
Ich hab’ nicht alle Tassen
in meinem schönen Schrank.
Drum heißt es, ich sei krank.

So ist nun mal das Leben:
Die Meisten sind daneben,
irgendwie und sowieso,
und sind dabei noch froh.

Man muss in diesen Zeiden
ungeheuer leiden:
von morgens früh bis abends spat.

Man lebt so, wie man kann,
ob man nun Frau ist oder Mann,
doch meistens im Spagat.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Neues vom Adel

aus gegebenem Anlass:


Der edle Herr zu Buttenberg
ist ein genialer geiler Zwerg.
Wenn sie ihn nur erschauen
erbeben alle Frauen
beim Anblick des Herrn zu Buttenberg.

Die Gräfin Vonundzu
singt lauthals immerzu
Sie trägt ihr langes Haar
höchst seltsam sonderbar
frisiert mit Kalbsragout

Der Herr von Waterlund
lebte einst als Vagabund
Er hatte kein Zuhause
nicht mal eine Klause
Doch er war kerngesund


Die Frau von Iltenplitz
ist vielen nur ein Witz
Sie kann beim Kläffen
sich selbst übertreffen
viel schlimmer als ein Spitz

Tolle Therapien

Außerkörperliche Erfahrung
Stellen im Fluß
Breath of Life
Wege zur spirituellen Autonomie
Entdecke dein wahres und kraftvolles Ich
Spirit of Aloha
Aquarian Healing
Divine Light
Schamanisches Heilen
Sacred Clowning
Silent Touch
Du bist die Farbe, die Du wählst
Tachyonen-Energie mit Herz
Krafttier-Seminar
Körperorientierte Imaginationstherapie
Kultivierung des Eros
Chakren-Energiearbeit
Arbeit mit biodynamischen Kräften
Emotional Dance Process
Tao-to-be
Das Aurafotogramm
Emotionales Coaching
Original Klopf-Akupunktur
Aqua-Wellness
Schule der Lebenslust
Das Retreat
Integrative Trance

Mittwoch, 16. Februar 2011

Das Leben ist so nett 15

Das Leben führt durch schwarze Nacht,
schlaflos, voller Tücken,
und in jedem Lebenslauf
gibt es viele Lücken,

Sturm und Klippen ohne Zahl,
große Katastrophen,
manchmal wird es auch zur Qual.
Gern wär’ man bei den Doofen,

die überhaupt nicht denken,
ihre Schritte lenken
ohne den Gedankenmist.

Ja, so wär’ man gerne,
sähe nur die Sterne
und nichts, so wie es wirklich ist.

Tolle Therapien

Die Kunst des emphatischen Verbindens
Chinesische Quantum Methode
Das magische Selbst befreien
Klopfen Sie sich frei
Von der Wellness zur Mindfullness
Geistiges Heilen verstehen
Schule der Geistheilung
Heilende Klänge aus Indien
Essence Training
Mit dem Leben tanzen
Geheimnisse der Verjüngung
Erleuchtung, Sex und Coca Cola
Geistiges Heilen und die Aura
Sag ja zu Dir!
Wunder Weiblichkeit
Die integrative Irisanalyse
Aufbruch zu neuen Ufern
Das dritte Auge öffnen
Karmische Verstrickungen lösen
Den 6. Sinn trainieren
Taoistische Geheimnisse erfüllter Sexualität
Kosmisches Chi Kung
Kundalini Yoga
Hawaiianische Energie-Massage
Craniosacrale Biodynamik
Osho Training für spirituelle Energie
Das Tao im Familienaufstellen
KanraConsulting
Satsang und Retreat mal ganz anders

Dienstag, 15. Februar 2011

Bücher, die noch zu schreiben sind

Abschied von Konflikten
Vertrauen in die Opferrolle
Umarme deine Meinung
Gewaltfreie Lebensträume
Träume von Gelassenheit
Der Fluss als Coach
Loslassen und Dranbleiben
Im Einklang mit Konflikten
Gott die Nervensäge
Glücksfälle des Lebens
Spielregeln im Geheimnis
Perfekte Pubertät

Montag, 14. Februar 2011

Antworten auf die Frage "Wie geht's?"

Prächtig
Mittelprächtig
Gut
Schlecht
Es geht
So la la
Es könnte besser gehen
Es muss gehen
Geht so
Unkraut vergeht nicht
Schlechten Menschen geht’s immer gut
Man schlägt sich durch
Na ja
Wie solls mir schon gehen?
Ich kann nicht klagen
Es ging schon besser

Sonntag, 13. Februar 2011

Fast follkommene Fragmente

35.
Alles sinnlos
von Sinnen sowieso
Aber was sind wir denn für Sinnenfeinde
Alles Liebe kommt uns nicht in den Sinn


36.
Früher stieg sie gelassen ans Land
heute findet man keine Ruhe
höchsten wenn sie zu Ende ist
Von Poesie keine Spur


37.
Lächeln und den Bauch einziehen
Das Album wird immer dicker
und die undankbaren Enkel werden es wegwerfen


38.
Spiel mit dir selber
wenn keiner mit dir spielt
Es könnte sogar Spaß machen
der Verlierer zu sein


39.
Immer wieder stand ich vor der Schwierigkeit
das formlose verwirrende Leben
in Form zu bringen
Ohne Erfolg

Freitag, 11. Februar 2011

Bücher, die noch zu schreiben sind

Die Macht des Widerstandes
Wege des Geldes
Die Kinder des Wunders
Bildung contra Abstieg
Regeln des Wendepunkts
Lösung der Alten
Drei Generationen am Strom
Symbole des Lexikons
Die Tretmühlen der Zeit
Vom Sinn des Graus
Leben mit der Vollkornlüge
Konflikte der Kraft
Psychotherapie des Gewissens
Energie des Eigentlichen

Donnerstag, 10. Februar 2011

Das Leben ist so nett 14

Wer das Leben richtig packt,
kann es auch erleben.
Wenn’s dabei auch im Schädel knackt,
erwacht dann doch das Streben,

Irgendetwas gleich zu tun
und ganz wild aktiv zu werden.
Ja, dann will man nicht mehr ruhn,
fühlt, dass hier auf Erden

alles ist nur Tatendrang,
allerschönster Heldensang,
Vorwärtseilen mit Genuss.

Doch dann wird dir angst und bang
und du fragst dich stundenlang:
Wann ist endlich damit Schluss?

Mittwoch, 9. Februar 2011

fast follkommene Fragmente

31.
Was will ich denn?
Was kann ich wollen?
Baumwolle?
Oder doch lieber Shetland?



32.
Halogen erleuchtet auch
die Halluzinationen
Hallohallo! ruft die Dame
an der Haltestelle
doch der Bus fährt weiter



33.
Maus kann vielerlei bedeuten
diese kleinen Biester
Seltsames Gerät für das man
ein flaches Plastikpolster braucht





34.
Gute Nacht kleiner Bär
Möge die Nacht dir leicht sein
Überhaupt die Nacht
Man fragt sich was man in diesen Stunden tun soll

Montag, 7. Februar 2011

Lebensgefühle

Manchmal fühle ich es kommen,
aber leider kommt’s dann nicht.
Wie bei manchen wirklich Frommen
niemals kommt das Strafgericht.

Manchmal fühl ich’s in mir drinnen,
wohlig warm und wunderbar.
Und schon bin ich ganz von Sinnen,
sing Gesänge, sonderbar.

Was auch immer ich dann fühle,
große Hitze, edle Kühle,
fühle ich für mich allein.

In des Alltags dumpfer Mühle,
in der Menschen Stressgewühle,
sag ich mir: Das muss so sein.

Sonntag, 6. Februar 2011

Das Leben ist so nett 13

Gerne wüsste ich genauer,
ob das Leben sich noch lohnt.
Wird man dümmer oder schlauer,
wenn man nur zur Miete wohnt?

Gerne würde ich auch wissen,
ob man beim Sex im Freien friert,
oder ob beim Dauerpissen
man auch das Gesicht verliert.

Gerne wüsste ich auch gleich,
ob man arm wird oder reich,
wenn man in Scheiße investiert,

ob's was bringt,
wenn man singt
oder an die Mauer stiert.

Samstag, 5. Februar 2011

fast follkommene Fragmente

25.
Tanzen nach Vivaldi
vielleicht Bob Dylan den Stones
egal Den Körper tanzen lassen
auch im hohen Alter



26.
Der Kater hockt neben mir
mit hungrigem Blick
ich kraule ihm das Fell
er ist damit zufrieden



27.
Die Versuchung lauert überall
Pralinen vielleicht
die Brüste junger Mädchen
oder eine Lakritzschnecke



28.
Die Sonne bringt es an den Tag
Früher vielleicht
Heute verbirgt sie sich
und alles andere hinter schmutzigen Wolken




29.
Die Schatten lieben
auch wenn sie dich bedrängen
im gleißenden Sonnenlicht bieten sie Schutz



30.
Ich glaube an nichts
höchstens an die Heilsarmee
höhere Wesen mit Schmackes
und an die Macht der Hundekuchen

Donnerstag, 3. Februar 2011

Achtung

Beachten Sie bitte den letzten Post!

Achtung Achtung

Soeben erschienen:

Der Rote Ramsenthaler Reader

Das Beste aus
http://ramsenthaler.blogspot.com
und aus anderen Quellen

über 250 Seiten

Mittwoch, 2. Februar 2011

fast follkommene Fragmente

20.
Die Vielfalt der Menschen
manche angenehm andere nicht zum Aushalten
was wohl auf Gegenseitigkeit beruht


21.
Laß ab davon
laß es sein
laß es laufen und
fang es wieder ein



22.
Aus dem Fenster blicken grüne Kälte kaltes Grün
Der Sommer läßt auf sich warten
wie so manches
Das Glück die Gelassenheit das Geld der Gewinn
Ich habe Zeit


23.
Ein Schuhkarton voller Gedichte
von Rimbaud oder wem auch immer
Wenn man nur die Krallen spürt



24.
Dem Burgunder trauen
dem weißen grauen roten
oder doch besser Riesling
Aber nur lachenden Auges

Samstag, 22. Januar 2011

fast follkommene Fragmente

13.
Immer wieder
zieht es mich hinab
in den Schlund
Langsam erst
beginne ich mich
dagegen zu wehren


14.
Wenn sich das Unglück
in meinem Schädel einnistet
packe ich es und
schmeiße es in die
Jauchegrube
aus der aber dann
das ganze Land
beglückt wird


15.
Einmal war sie aufgestanden
Ich hatte das Geräusch
ihrer nackten Füße gehört
Wollte sie vielleicht
zu mir kommen?
Das war gar nicht
so unmöglich



16.
Der junge Held
sang ein Lied
in dem das Wort
ABRAZO vorkam
Doch ich wußte nicht
was er damit putzen wollte
17.
Umrahmt wird heute
die Sonne
von wilden Streifen
ferner Flieger
Ein gewaltiges Zeichen
ohne jeglichen Sinn


18.
Ganz hinten in der Schreibtischschublade
fand ich die alten Fotos
Menschen an die ich mich
kaum noch erinnerte


19.
Immer wieder mitten im Tag
abschlaffen versinken im Schlaf
Schnarchen und andere Töne
und völlig kaputt wieder aufwachen

Donnerstag, 13. Januar 2011

Fast follkommene Fragmente

7.
Die Nacht verging,
und ich schlief einen
unruhigen Schlaf
Am Morgen irrte ich
durchs Haus
denn eine böse Begierde
hatte von mir
Besitz ergriffen




8.
Ob es mir morgen
wieder gelingen wird
Sinn zu finden
in dieser übervollen
sinnlosen Welt?



9.
Und die Jahre
gingen ins Land
und wir lebten
glücklich dahin
wie im Märchen
Nur ganz versteckt
lauerte die
Unzufriedenheit




10.
Langsam steigt
die Sonne ins Tal
ohne zu wärmen
Gleichwohl
möchte man doch
die ganze Welt umarmen




11.
Es ist zwar da
doch es will
mir nicht einfallen
Es umgibt mich
doch ich komme nicht
an es heran
Ich muß es wohl
in Ruhe lassen




12.
Wer aber will
mir verraten
wie die Rätsel
zu lösen sind?