Mittwoch, 29. Juni 2011

Liszt

In Bayreuth, ganz Thüringen und in der ganzen Welt feiert man zurzeit den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Vieles im Leben des großen Wirrtuosen liegt immer noch im Dunkeln. Ramsenthaler hat so Manches ans Licht und in feinen Vierzeilern zu Papier gebracht. Hier eine Kostprobe:

Wenn Liszt mal nachts nicht schlafen konnte,
dann dachte er an die Musick.
Da ward er müde müde müde...
Das ist, sprach er, der ganze Trick.


In einem Schiff fuhr Liszt nach Pest
und hat dabei ins Bett genässt.
Das Laken nahm er leider mit...
Ja, das ist weg! Dunnerlütt!


In einer Bude saß einst Liszt
und hat die Fröhlichkeit vermisst.
Dann trank er eine Flasch’ Tokaier,
und Freude kam bis an die Eier.


Herr Liszt schlief oft in fremden Betten
mit schönen Frauen, meistens netten.
Gelegentlich auch mal allein.
Das, sprach er, muss nicht sein.

Dienstag, 28. Juni 2011

Ach

Die Sprache
ist die Rache
an der Sache
(Rest p)

Sonntag, 26. Juni 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Du mußt immer in der Lage sein, dir auf alles einen Vers zu machen, wenigstens einen Nonsense-Vers.

Alles Wissen, das du dir erwirbst, um dir selbst und anderen zu imponieren, ist wertlos. Vergiß es wieder oder versuche, es noch einmal, gewissermaßen zwecklos, zu erwerben.

Die Kunst, mit wenigen Worten viel zu sagen, ist nicht sehr verbreitet, umso mehr das Gegenteil.

Den Widerspruch muß man bei sich selbst erproben.

Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Erinnerungen können sehr schmerzhaft sein.

Es bringt nichts, seinen Widersachern nur zu grollen. Damit schadet man sich selbst am meisten.

Viele Wege führen nach Rom, aber was nutzt das, wenn man dort gar nicht hin will.


Meide Menschen, die sich als Weltverbesserer sehen und glauben, alles hänge nur von ihnen ab. Sie könnten behaupten, daß du alles, was dir an Gutem widerfährt, ihnen zu verdanken hast.

Mach dir nichts draus, wenn dich die Leute für wahnsinnig halten. Dies ist eher ein Zeichen dafür, daß sie es selber sind. Und gegen einen wohltemperierten Wahnsinn ist nichts einzuwenden.

Pflege deine Widersprüche und betrachte sie als etwas Positives. Sie bereiten dir vielleicht Mühe, aber sie sind auch ein Zeichen dafür, daß du lebst.

Sei mißtrauisch bei Wissenschaftlern, die sich nicht allgemeinverständlich ausdrücken können.

Bei Gedenk- und Feierstunden, Vernissagen und ähnlichen Veranstaltungen müßte immer eine große Tonne für den Wortmüll bereitstehen.

Du mußt wollen, nicht nur wünschen.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, der aber auch in die Irre führen kann.
Du bist endlich erwachsen, wenn du dich scheust ‚warum?‘ zu fragen.

Was du nicht willst..., das tu dir auch nicht selber an.

Mancher Weg führt in die Irre, was aber sehr unterhaltsam sein kann.

Die Welt braucht dich nicht, darum mußt du erreichen, daß du sie auch nicht brauchst.

Freitag, 24. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Willst du’s im Leben zu was bringen,
musst du nicht das Tanzbein schwingen.
Schwingen darfst du, was auch immer:
Fahnen, Gläser, Unterhosen
oder siebzehn rote Rosen...
besser wird’s dann, selten schlimmer.
Nimm dir für alles genügend Zeit,
sonst tut’s dir am Ende Leid!

Mittwoch, 22. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Du musst dich nicht mit Ruhm bekleckern!
Vermeide tunlichst jeden Schmutz!
Wenn was nicht stimmt, dann darfst du meckern.
Hau ruhig auch mal auf den Putz!
Dann merken DIE, dass du noch bist,
und dass du nicht von Pappe bist.

Montag, 20. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Kommt es mal zu Regenschauern,
musst du das nicht gleich bedauern!
Geh hinaus ins kühle Nass!
Vielleicht wirst du ein wenig breiter,
vielleicht wirst du dabei gescheiter.
Der Regen bringt doch immer was,
und manchmal macht er richtig Spaß.

Sonntag, 19. Juni 2011

Herr Liszt

In Bayreuth, ganz Thüringen und in der ganzen Welt feiert man zurzeit den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Vieles im Leben des großen Wirrtuosen liegt immer noch im Dunkeln. Ramsenthaler hat so Manches ans Licht und in feinen Vierzeilern zu Papier gebracht. Hier eine Kostprobe:


Herr Liszt saß einst am Roten Main
und dachte sich: Muss das denn sein?
Hier ist doch alles furchtbar öde.
Hier wird der Mensch nur krank und blöde.


Sang Liszt oft in der Badewanne?
Bestieg er gerne eine Tanne?
Sah er sich als Bösewicht?
Das alles weiß man leider nicht.


Was Liszt oft im Geheimen dachte,
worüber er nur heimlich lachte:
das darf hier nicht verraten werden...
Doch eines stimmt: Nie trieb er es mit Pferden.

Samstag, 18. Juni 2011

Herr Liszt

In Bayreuth, ganz Thüringen und in der ganzen Welt feiert man zurzeit den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Vieles im Leben des großen Wirrtuosen liegt immer noch im Dunkeln. Ramsenthaler hat so Manches ans Licht und in feinen Vierzeilern zu Papier gebracht. Hier eine Kostprobe:

Herr Liszt kam öfter in Ekstase,
noch länger wurde seine Nase,
doch länger wurde auch sein Pint
und alle dachten nur: Der spinnt!


Wenn Liszt mal nachts nicht schlafen konnte,
dann dachte er an die Musick.
Dann ward er müde, müde, müde...
Das ist, sprach er, der ganze Trick.


Herr Liszt fuhr einst durch ein Gewitter
und sprach: Wenn’s noch mal blitzt, werd’ ich zum Zwitter.
Wir wissen, dass dies nicht geschah.
Irgendwie schade, doch annehmbar.

Mittwoch, 15. Juni 2011

RaRA = Ramsenthalers Ratschläge

Wenn die Wüstenwinde wehn,
musst du nicht ins Wasser gehen.
Denk einfach nur an’s ewige Eis,
und schon ist dir nicht mehr heiß.

Sonntag, 12. Juni 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Wahre Musik ruft gleiche Ideen in verschiedenen Gehirnen hervor.

Im allgemeinen sind die Geliebten der Dichter ziemlich dumme Schlampen. Die weniger schlechten sind die, die kochen können und keinen anderen Mann aushalten.

Menge, Einsamkeit: gleiche und austauschbare Begriffe für den tätigen und fruchtbaren Dichter. Wer seine Einsamkeit nicht bevölkern kann, kann auch nicht einsam in einer geschäftigen Menge sein.

Bei jeder Revolution werden Unschuldige massakriert.

Diktatoren sind die Domestiken des Volkes, nicht mehr und nicht weniger – übrigens eine dämliche Rolle – und Ehre entsteht, wenn Geist und nationale Dummheit sich vereinen.

Freitag, 10. Juni 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Kriegst du im Alter Faltenhals,
geh trotzdem weiter auf die Balz!

Und kriegst du einen dicken Bauch,
dann tu es auch!

Tu einfach alles, was du magst!
Wichtig ist nur, dass du es wagst!

Mittwoch, 8. Juni 2011

Baudelaire

Ramsenthaler verehrte Baudelaire. Er hat einige seiner Aphorismen übersetzt. Davon hier eine Auswahl:

Es gibt nur ein langes Werk, nämlich das, das man nicht zu beginnen wagt. Es wird zum Alptraum.

Nur wenige Menschen haben das Recht zu herrschen, denn nur wenige Menschen haben eine große Leidenschaft.

Das poetische Gedächtnis, einst eine unendliche Quelle von Genüssen, ist ein unerschöpfliches Arsenal von Folterwerkzeugen geworden.

Die Welt ist eine Welt des Unglücks, des Kampfs und der Ächtung. Welch schreckliche Wahrheit.

Alles ist nichts, außer dem Tod.

Dienstag, 7. Juni 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Auch du bist überflüssig. In einer Überflußgesellschaft ist das nicht verwunderlich.

Wir leben im Zeitalter des Unechten: Gefühle, Gedanken... alles unecht.

Auf der Suche nach dem Ursprünglichen kann es sein, daß man große Sprünge machen muß.

Wer zum Uferlosen tendiert, kann leicht untergehen.

Wenn du schon ein Ungeheuer sein willst, darfst du dich nicht daran stören, wenn du dir selber nicht ganz geheuer vorkommst.

Die Unlust kann auch als Lust empfunden werden.

Du mußt verzeihen können, auch dir selber.

Irgendwann besteht dein Leben fast nur noch an Erinnerungen an verpaßte Gelegenheiten. Verpasse also die Gelegenheiten so, daß du dich später mit Vergnügen daran erinnern kannst.

Montag, 6. Juni 2011

Ramsenthalers Lebensweisheiten

Erwarte keine Hilfe von denen, die dir gestern noch geholfen haben, sie können dich von heute auf morgen fallen lassen, wenn es ihnen in den Kram paßt.

Denke bei klugen Reden und Gesprächen daran, daß Genies – Provinzprofessoren sowieso – immer auch Hochstapler sind.

Je höher du steigst, desto mehr mußt du fähig sein, große leere Worte abzusondern.

Wer nicht auf bessere Zeiten hofft, kann gleichwohl angenehm überrascht werden.

Viele kommen hoch hinaus, auch ohne einen Horizont zu haben.

Nur mit Humor läßt sich die eigene Nichtigkeit ertragen.

Sonntag, 5. Juni 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Lass dich nicht vom Glück berauschen!
Rechne stets mit bösen Dingen!
Du musst auch nicht mit Andern tauschen!
Sei stets bereit! Dann wird's gelingen.
Und wenn es einmal nicht gelingt,
ist's am besten, wenn man singt.

Mittwoch, 1. Juni 2011

RARA = Ramsenthalers Ratschläge

Lass die flatte Ratte sausen!
Vergiss auch all die andern Flausen:
das Internet, den Cyber-Sex,
all die digitalen Drecks!
Genieße nur den Sonnenschein!
Mit Freunden oder auch mal ganz allein!