Samstag, 24. Dezember 2016

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Wird der Tag heut neblig nass,
trübt das vielleicht den Weihnachtsspaß.
Dann rat ich euch: Bleibt gelassen!
Füllt eure größten Tassen
mit Glühwein oder Grog.
Dann erscheint der Weihnachtsbock
und singt gar holde Lieder.
Das lockert eure Glieder.
Und mir nichts, dir nichts, einszweidrei
ist dieser Tag auch schon vorbei.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Aus Ramsenthalers Notizheften

Es gibt Wissenschaftler, die kein bißchen weise sind.

Auch ein Wrack hat seine Schönheit.

Wenn du keine Wunder vollbringen kannst, kann es von Vorteil sein, wenigstens wunderlich zu sein.

Manche Menschen sind nur wesentlich, wenn sie ihr Unwesen treiben.

Du kannst so gut sein, wie du willst, wenn du nicht die Tricks der Werbung beherrschst, wirst du keinen Erfolg haben.

Wer es nicht lernt, sich auch im Winter wohlzufühlen, hat schlechte Karten in unseren Breiten.

Wandern, wandern, weitergehen führt zu besseren Ideen.


Samstag, 17. Dezember 2016

Ramsenthalers Randgestalten

Was wünscht der Blaumann sich am End' des Jahres:
Ich brauch' nicht viel, nur etwas Bares,
ein Schloss und eine Himmelsleiter,
damit komm' ich ein wenig weiter
hin zu dem fernen Ziel...
Das ist doch wirklich nicht sehr viel.


Freitag, 16. Dezember 2016

Aus Ramsenthalers Poesiealbum

Wunderbar

Weihnacht ist Geschenke kaufen,
ein Schön-mit-Glühwein-sich-besaufen.

Weihnacht, das ist Christbaumschmücken,
Weihnacht, das ist Magendrücken.

Weihnacht, das ist Hausmusik
Und Mette für den Katholik.

Weihnacht ist ein fettes Prassen,
ein Wehmut-aus-der-Seele-lassen.

Weihnacht, das ist Alleküssen
und dann schnell Verschwindenmüssen.

Weihnacht, das sind Wunderkerzen
und abgelutschte Schokoherzen.

Weihnacht, das ist Plätzchenbacken,
ein goldner Stern mit vielen Zacken,

Weihnacht, das ist Liedersingen,
ein Truthahn*braten-halb-Gelingen.              Gänse-, Schweine- o. a.

Weihnacht ist Familienfeier
wie Ostern, aber ohne Eier.

Weihnacht, das ist Flöteblasen,
doch leider, leider ohne Hasen.

Weihnacht ist so wunderbar
und wird es bleiben immerdar!



Mittwoch, 14. Dezember 2016

Aus Ramsenthalers Notizheften

Erinnerungen an alte Wohnungen, verursacht durch den Geruch eines Ölofens und eine Musik, die dort einmal erklungen ist.


Aufgeputscht durchs Zimmer rennen, Zigaretten in den Händen und ein Schnapsglas auf dem Tisch. Man fragt sich dann: Warum das alles? Doch man weiß es nicht.


Wenn es einmal die ideale Gesellschaft geben wird, wird es auch Menschen geben, die neue Ideale anzubieten haben.


Tragen auch Sie einen Nostalgiekaninchenpelzmantel?


Wo sich in traumhaft unverständlichen Ergüssen des Lebens Lauf in Worten zeigt, da weiß der Mensch, von Weltanschauungen benebelt, nicht mehr, wie er sich verhalten soll.


In Städten, wo du den Weg nicht findest, in Häusern, wo du nicht weißt wohin, und trotzdem lebst du und man sieht es dir nicht einmal an.


Das sind so kleine Geschichten, die man sich am Rand notiert. Sie ergeben keinen Sinn, man kann nicht einmal sagen, dass sie einem das Leben erleichtern. Aber – es tut mir Leid, dies sagen zu müssen – man sich ihrer nicht erwehren.


Jeder Arsch ist schizophren.