Mittwoch, 24. September 2014

Aus Ramsenthalers Kindheit

Dicke Milch mit Zucker und Zimt sollte an heißen Tagen gegen die Hitze helfen. Die nicht entrahmte Milch wurde einfach für ein paar Tage zum Dickwerden in die Speisekammer gestellt. Das schmeckte mir nicht sonderlich, ich aß nur die gezuckerte obere Schicht.

Sonntag, 21. September 2014

Ramsenthalers Randgestalten















Die Vier die meckern Tag und Nacht,
es gab noch keinen, der es ihnen recht gemacht.
Lass dich mit ihnen niemals ein,
es könnte dein Verderben sein...

Mittwoch, 17. September 2014

Aus Ramsenthalers Notizheften

ERINNERUNGSFETZEN


Die Abende in den Cevennnen.

Das Tagebuch von Charles Juliet.

Die Kriegsfotos meines Vaters.

Die Enttäuschungen.

Die Nacht im Hafen von Bastia

Die ehemalige Schule in Scudellate.

Die Nietzsche-Lektüre auf La Réunion.

Die alten Sagenbücher meiner Eltern.

Gary Cooper in High Noon.

Das Halbgefrorene in Florenz.

Die verhüllte Statue im Park hinter dem Palazzo Pitti.

Susännchen von Fritz Beinke.

Die Stadt in Alfred Kubins Roman Die andere Seite.

Die echten Clarks.

Der Fastnachtsbrunnen in Mainz.

Der Prozeß, verfilmt von Orson Welles.

Das Menuett von Boccherini in dem Film Ladykillers.

Die alte Frau Schultz im Haus nebenan.

Wenn man die Fiktionen satt hat.


Dienstag, 2. September 2014

Ramsenthalers rätselhafte Ratschläge

Schlag über alle Stränge!
Und kommt man dir mit Strenge,
dann lach sie alle aus!
So bleibst du Herr im Haus.

Montag, 1. September 2014

Bayreuth

Bayreuth ist mal wieder beschimpft worden. Diese Stadt sei fürchterlich, schrieb Dennis Sand in der "Welt". Wirklich? Wie ist es nun wirklich? Das erfahren Sie in einer Ausgabe der einzigen Bayreuther Literaturzeitschrift, der Weißen Hefte, erschienen unter dem Titel "Denk ich an Bayreuth in der Nacht" (von Rupprecht S. Ramsenthaler. Edition Schultz & Stellmacher). Da heißt es zum Beispiel:


In Bayreuth ist’s absonderlich

Manchmal denke ich für mich:
In Bayreuth ist’s absonderlich
Manchmal ist es elegant
doch dann wieder eitler Tand

Manchmal ist es schizophren
zugleich doch wieder fotogen
Manchmal ziemlich abgefahren
dann gebrechlich, alt an Jahren

Manchmal ist es aufgenuttet
und dann wieder ausgeputtet
Manchmal schön und königlich
doch dann wieder elendig

Wie es aber wirklich ist
weiß nicht mal ein Journalist