KULTUR
Dazu lautet die weit verbreitete Meinug: Wer meint,
seine Mitmenschen mit Kultur belästigen zu müssen, soll dies gefälligst selbst
finanzieren. Alles was sich nicht von alleine selbst finanziert, wird nach und
nach verschwinden oder ist schon ganz verschwunden.
KUNSTMUSEEN
Nicht wegen der Kunst werden diese Häuser von den
Meisten besucht. Aber man steht gerne stundenlang davor, um Einlass für eine
berühmte Ausstellung zu erlangen. Danach man stolz davon erzählen: Schon
morgens um vier ging ich hin, um gegen vierzehn Uhr aus dem Gedränge heraus Ausschnitte
dieser berühmten Bilder zu sehen.
POLITIKER
Was Kultur anbelangt, so bewegen sich unsere Politiker
bestenfalls im Mainstream. Über das Neujahrskonzert der Philharmoniker kommen
die meisten nicht hinaus. Ich bezweifle, ob viele von ihnen in der letzten Zeit
noch ein Buch gelesen haben. Gleichwohl sind sie in der Lage, mit Kultur zu
protzen, wenn es sich wahlkampftechnisch einsetzen lässt.
ZEITUNGEN.
Mal abgesehen von einigen wenigen überregionalen
Blättern, und die tendieren auch zum Trivialjournalismus, ist die Verblödung
der regionalen Zeitungen schon weit voran geschritten. Als Aufmacher findet man
da schon mal auf der ersten Seite die Schlagzeile „Bayreuth sucht den
Wonneproppen“ (gemeint ist das niedlichste Baby). Und der Lokalteil beginnt mit
der Sorge, ob denn die Glühweinverkäufer auf dem Weihnachtsmarkt noch auf ihre
Kosten kommen.
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