Ramsenthaler liebte Jean Paul. In
seinem Zimmer hing einer seiner Aphorismen:
„Wer nicht Mut hat, auf seine eigne
Art närrisch zu sein, hat ihn auch schwerlich, auf seine eigene klug zu sein.“
Vermutlich hat er nicht einmal viel
von ihm gelesen, aber sehr viel über ihn. In seinem Nachlass befindet sich ein
Heft mit vielen Berichten seiner Zeitgenossen über diesen kauzigen Dichter aus
Wunsiedel. Zum Beispiel:
Bei
der Einfahrt eines Bierfasses in Koburg läuft er seliger umher als bei dem
Eintritt eines Kindes in die Welt. Sie glauben es nicht, wie herzlich ich ihn
oft auslache – kaum ist der Fuhrmann aus dem Tore hinaus, so wird gleich
geschickt, um die Zeit seiner Wiederkunft zu erfragen. Mit welcher Ungeduld
werden die Stunden gezählt und schon im Voraus mit Trinken gefastet. Ist er
endlich angekommen, dann wehe ihm, wenn er zu lange ausruht; gleich muss das
Bier ins Haus, um einen frischen Krug mit dem Heber herausziehen zu können.
(Aus einem Brief von Karoline
Richter an Emanuel Osmund vom 4. Februar 1804)
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