Ramsenthaler liebte Jean Paul. In
seinem Zimmer hing einer seiner Aphorismen:
„Wer nicht Mut hat, auf seine eigne
Art närrisch zu sein, hat ihn auch schwerlich, auf seine eigene klug zu sein.“
Vermutlich hat er nicht einmal viel
von ihm gelesen, aber sehr viel über ihn. In seinem Nachlass befindet sich ein
Heft mit vielen Berichten seiner Zeitgenossen über diesen kauzigen Dichter aus
Wunsiedel. Zum Beispiel:
„Der
Spitz ist blind geworden, davongelaufen und hat den Weg nicht wieder nach Hause
gefunden. Richter hat ihn auch nicht suchen lassen, aber einen neuen Spitz und
einen Kanarienvogel. Diesen kauft’ ich ihm geschwind – er singt himmlisch – ,
um ihn von jenem dadurch abzuhalten, weil ich dachte: wer eine so
liebenswürdige Karoline (die keinen Hund leiden kann), drei dergleichen Kinder
und einen singenden Kanarienvogel hat, könnte wohl einen Spitz entbehren. Der
Heinrich musste aber gestern schon einen Spitz für zwei Gulden verschaffen. (P.
S. Der alte ist wieder da, also zwei.)
(Aus einem Brief von Emanuel Osmund
an Paul Emil Thieriot vom 5. Februar 1805)
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