Donnerstag, 16. September 2010

Die Verwirrungen des Professors Schulze

Im Nachlass Ramsenthalers befindet sich unter dem o. g. Titel ein Romanfragment, das wir ab heute hier 'abdrucken'. Der Roman spielt teilweise in Bayreuth, ist aber, wie der Autor ausdrücklich vermerkt, frei erfunden. " Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre rein zufällig."

Professor Schulze führte in Bayreuth ein Detektivbüro, genauer gesagt: ein Auskunftsbüro. "Auskünfte aller Art erteilt Prof. Dr. Julius Schulze" war draußen an der Tür zu lesen. Schulze war wirklich einmal Professor gewesen, Professor für Indogermanistik an einer Bayerischen Universität. Krankheitshalber war er in den vorgezogenen Ruhestand versetzt worden. Er litt nämlich an einer Vergrößerung der Stirnlappen des Gehirns. Das Resultat war eine krankhafte Reim- und Witzelsucht, die von den Kollegen nicht länger geduldet wurde. Kam zum Beispiel bei einer Tagung die Rede auf den französischen Philosophen Derrida (was häufig geschah), flüsterte Schulze: Der große Derrida war ziemlich sonderbar. Er flüsterte dies nicht nur, er sang es auch nach einer bekannten Opernmelodie...

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