Samstag, 16. Oktober 2010

Professor Schulze und die Weiber (Forts.)

Nach München fuhr er auch mit Lieselotte... Wie war das noch? Kennen gelernt hatte er sie in der Brückenschenke. Sie stand am Tresen und rauchte Mentholzigaretten, die sie sich gar nicht leisten konnte. Sie stammte aus einer armen Familie, war ja nur Studentin, studierte die Didaktik des Leidens an der Bayreuther Universität. Noch am selben Abend landete er in ihrem ziemlich heruntergekommenen Zimmer in der Richard-Wagner-Straße... In diesem Augenblick wurden Julius’ Stirnlappen aktiv:
Lieselotte Lumpenhündchen
hatte so ein schmales Mündchen
doch mit diesem Mündchen...
Aber schon hatte er sich wieder in der Gewalt und schrieb gelassen: Die ganze Sache dauerte nicht lange. In München war sie auf einmal verschwunden und ist nie wieder aufgetaucht. Höchst wahrscheinlich hatte sie sich einem Musiker des Zirkus, den sie am Abend zuvor besucht hatten, angeschlossen. Aber heute noch dachte er immer wieder an diesen Abend in München und an ihr Mündchen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen