Samstag, 9. Oktober 2010

Professor Schulze und die Weiber

Aber es gab tatsächlich eine Elsa in seinem Leben: Elsa P., und zu ihr natürlich ein Gedicht, sogar ein Sonett:

Elsas Verbot

Du hast verboten mir, von deinen Küssen
Etwas der Welt im Liede mehr zu sagen,
Du hast mir als Geheimnis aufgetragen
Die Liebeslust, von der wir beide wissen.

Und alles, alles, was mit deinen süßen
Geliebten Lippen du in schönen Tagen
Mir in das Herz als Segen eingetragen,
Tief in der Seele soll es bleiben müssen.

Do wie, wenn uns der Lenz bescheint die Hügel,
Ein Körnlein, das ich still ins Erdreich senke,
Bald aufgesprossen ist zur vollen Blume;

So löset, Elsa, wenn ich dein gedenke,
Mein Glücksgeheimnis seine schönen Flügel
Und wird ein lautes Lied zu Deinem Ruhme.

(Hierzu ist allerdings wieder anzumerken, dass Ramsenthaler dieses Gedicht auch abgeschrieben hat. Es stand ursprünglich in der von Georg Friedrich herausgegebenen Anthologie „Bunte Blätter“, Stuttgart, E. Hänselmanns Verlag. 1889, S. 42. Der Verfasser heißt Manfred Dräxler. Sollte am Ende Ramsenthaler diesen Roman insgesamt irgendwo abgeschrieben haben???)

Agathe darf ich dieses Gedicht gar nicht erst zeigen. Sie mag meine Gedichte nicht, dachte sich Julius.

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