Samstag, 2. Oktober 2010

Professor Schulze und die Weiber

An dieser Stelle steht der folgende Vermerk in Ramsenthalers Manuskript:

- PROFESSOR SCHULZE UND DIE WEIBER
- Das wäre wohl ein besserer Titel
- Untertitel: Der erste Bayreuther Frauenroman –

Aber gleich geht’s weiter im Text:
Julius schwieg beleidigt.
„Außerdem“, fuhr Agathe fort, „Gertrude ist blond. Heute stehst Du doch mehr auf Frauen mit dohlenschwarzen Haaren?“
„Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen!“ trällerte Julius.
„Hör mit dem Gesinge auf! Und im übrigen hatte Gertrudes Vater dann doch nicht mehr einen so guten Ruf, nachdem er versucht hatte, seine Festspielkarten an einen kolumbianischen Drogenbaron zu verhökern. Zu Höchstpreisen, versteht sich!
So was kommt nicht gut in der Wagnerstadt.“
„Was soll ich nun tun?“ fragte Julius fast flehend.
„Ich hätte da einen Vorschlag: Schreib dir doch all deine Weibergeschichten von der Seele, so wie du eben über die Episode mit Gertrude berichtet hast. Du musst natürlich die Namen ändern, sonst gibt es ein Riesengetratsche in der Bayreuther High Society.“

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