Ramsenthaler liebte Jean Paul. In
seinem Zimmer hing einer seiner Aphorismen:
„Wer nicht Mut hat, auf seine eigne
Art närrisch zu sein, hat ihn auch schwerlich, auf seine eigene klug zu sein.“
Vermutlich hat er nicht einmal viel
von ihm gelesen, aber sehr viel über ihn. In seinem Nachlass befindet sich ein
Heft mit vielen Berichten seiner Zeitgenossen über diesen kauzigen Dichter aus
Wunsiedel. Zum Beispiel:
„Von
Hesperus habe ich Ihnen noch nichts geschrieben. Ich habe ihn ziemlich
gefunden, wie ich ihn erwartete: fremd wie einer, der aus dem Mond gefallen
ist, voll guten Willens und herzlich geneigt, die Dinge außer sich zu sehen,
nur nicht mit dem Organ, womit man sieht. Doch sprach ich ihn nur einmal und
kann also noch wenig von ihm sagen.“
(Aus
einem Brief von Schiller an Goethe vom 28. Juni 1796)
„Hesperus
ist auch bei uns erschienen, er hat doch eine leichtere Art sich zu äußern, als
ich mir’s nach seinen Produkten dachte, und seine Gutmütigkeit nimmt mich für
ihn ein. Ich möchte ihn aber doch nicht immer sehen. Die disparaten
Vorstellungen in seinen Schriften scheinen doch auch in seinem Umgang zuweilen
hervor.“
(Aus
einem Brief von Charlotte von Schiller an Goethe vom 1. Juli 1796)
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