Ramsenthaler liebte Jean Paul. In
seinem Zimmer hing einer seiner Aphorismen:
„Wer nicht Mut hat, auf seine eigne
Art närrisch zu sein, hat ihn auch schwerlich, auf seine eigene klug zu sein.“
Vermutlich hat er nicht einmal viel
von ihm gelesen, aber sehr viel über ihn. In seinem Nachlass befindet sich ein
Heft mit vielen Berichten seiner Zeitgenossen über diesen kauzigen Dichter aus
Wunsiedel. Zum Beispiel:
„Wie
er so sagt: ‚es ist recht schön’ und wie er einem das Haar von der Stirn
streicht – und frägt: ‚ist Ihnen wohl?’ und wie sein Auge, wie von einer
Entzückung gehoben, mit einer Träne aufblickt, und wie ein scharfer Gedanke es
dann wieder so hell erleuchtet! Gott, liebe Minna, dann möchte man vergehend
vor ihm niederfallen. Mir war nichts interessanter, als so den Wechsel seiner
Ideen und Empfindungen zu beobachten; konnte man nichts alles auf seinem
Gedicht lesen? – Ach und die Güte, die Liebe, das ist mehr als alles! Jetzt
kann ich mir die von Christus erzählten Wundergeschichten erklären.
(Aus
einem Brief von Karoline Mayer an ihre Schwester Minna Spazier, Juni 1800)
„Wallensteins
Lager wurde in Weimar gegeben ((am 13. Juni 1801)). Jean Paul war mit seiner
Jeannette Pauline drin, lief mitten aus dem Stück aus der Loge und rief: ‚Ach
was ist das für ein barbarisches Zeug!’ Sie folgte ihm.“
(Aus
einem Brief von Karoline Schlegel an August Wilhelm Schlegel vom 22. Juni 1801)
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