Ramsenthaler liebte Jean Paul. In
seinem Zimmer hing einer seiner Aphorismen:
„Wer nicht Mut hat, auf seine eigne
Art närrisch zu sein, hat ihn auch schwerlich, auf seine eigene klug zu sein.“
Vermutlich hat er nicht einmal viel
von ihm gelesen, aber sehr viel über ihn. In seinem Nachlass befindet sich ein
Heft mit vielen Berichten seiner Zeitgenossen über diesen kauzigen Dichter aus
Wunsiedel. Zum Beispiel:
„Gestern
abend war ich bei der Maticzek, und wir saßen ganz ruhig und nähten. Auf einmal
kam Herr Richter, und er hat uns bis 10 Uhr recht artig unterhalten. Aber,
unter uns gesagt, er ist ein Narr; und ich kann mir nun denken, wie er bei den
Damen Glück gemacht. Ich denke, ich und die Maticzek, mir wollen noch oft
unsern Spaß haben. Wenn Du wiederkömmst, sollst von Wort zu Wort unsere
Unterhaltung erfahren. Die Maticzek sagt, er spräche zu gelehrt, aber ich
versteh’ beinahe alle Worte...“
(Aus
einem Brief von Christiane Vulpius an Goethe vom 21. November 1798)
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